Studie deckt auf So viel darfst du für ein langes, gesundes Leben herumsitzen

vab

14.5.2024

Bewegung hält gesund. Doch wie viel sollte man sich jeden Tag aktiv betätigen?
Bewegung hält gesund. Doch wie viel sollte man sich jeden Tag aktiv betätigen?
Bild: Unsplash/areksan

Wie viel solltest du am Tag stehend und wie viel sitzend verbringen? Das ist die grosse Frage, die sich viele stellen. Ein Forschungsteam hat sich dem angenommen und untersucht, wie gesunde 24 Stunden ausschauen.

vab

14.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Studie der Swinburne University in Australien soll aufzeigen, wie ein gesunder Tag ausschauen könnte – in Bezug auf Stehen, Schlafen, Sitzen und Bewegung. 
  • Bei den Untersuchungen sei Rücksicht auf Risikofaktoren für Herzerkrankungen, Schlaganfall und Diabetes genommen worden. 
  • Begleitet wurden während einer Woche 2000 Erwachsene.
  • Für die Wissenschaftler sei es am Ende eine gesunde Mischung aus sitzender, stehender, leichter und mässig intensiver Aktivität, die es ausmacht.

«Jede Bewegung ist besser als keine und es ist nie zu spät, den ersten Schritt zu tun», schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Website. Doch wer einen vorwiegend sitzenden Alltag hat, dem fällt es nicht immer leicht, jeden Tag ausreichend Bewegung auszuüben. Und es stellt sich die Frage: Wie viel Bewegung sollte es täglich überhaupt sein? 

Diesem Thema hat sich ein Forschungsteam rund um Dr. Christian Brakenridge der Swinburne University in Australien angenommen. Die Wissenschaftler haben für eine Studie während sieben Tage den Tagesablauf von 2000 Erwachsenen begleitet.

Mithilfe von Körpersensoren wurde aufgezeichnet, wie sich die Probanden während 24 Stunden verhalten und wie aktiv sie sind. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, wie ein gesunder Tag in Bezug auf Risikofaktoren für Herzerkrankungen, Schlaganfall und Diabetes ausschaut. Stehen, schlafen, sitzen, sportliche Aktivitäten – die richtige Aufteilung macht’s, wie sich herausstellte.

Bevor es mit den Aufzeichnungen losging, wurden Taillenumfang, Blutzucker- und Insulinwerte der Teilnehmenden notiert, um damit am Ende ein Modell erstellen zu können. Die Daten wurden anschliessend analysiert und mit Gesundheitsrisikomarkern wie Herzkrankheits- oder Schlaganfallrisiko-Score verglichen.

Das ist der perfekte Mix aus Bewegung und Entspannung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Erwachsenen, pro Woche mindestens 150 bis 300 Minuten Bewegung mit mittlerer Intensität auszuüben. Das beinhaltet Aktivitäten, die verstärkte Atmung auslösen, aber einen nicht ins Schwitzen bringen, wie das Schweizer Netzwerk Bewegung und Gesundheit hepa.ch «mittlere Intensität» definiert. Dazu zählen unter anderem zügiges Gehen, Velofahren, Kräftigungsübungen mit kleinen Gewichten sowie Schneeschaufeln oder Gartenarbeiten.

Für Dr. Brakenridge ist es eine gesunde Mischung aus allem. Der Wissenschaftler meint, dass es gut und recht sei, für mehr Bewegung zu plädieren, aber schliesslich sei es einfach nicht möglich, zehn Stunden bewegend und null Stunden sitzend zu verbringen. «Die Zeitnutzung muss realistisch und ausgewogen sein», zitiert ihn das Gesundheitsportal «Medical Xpress»

Nach der Analyse der Ergebnisse hat das Forscherteam eine Tagesroutine erstellt, die das Risiko von Herzerkrankungen und Blutzuckerspiegel verringern könnte. Um dies aber abschliessend bestätigen zu können, müssen noch weitere und längere Studien durchgeführt werden. 

So schaut ein gesunder Tag aus: 

  • Schlaf: 7 Stunden 30 Minuten bis 9 Stunden
  • Sitzen: 5 Stunden 40 Minuten bis 7 Stunden 10 Minuten
  • Stehen: 4 Stunden 10 Minuten bis 6 Stunden 10 Minuten
  • Leichte Aktivität: 2 Stunden bis 2 Stunden 20 Minuten
  • Mässige bis intensive Aktivität: 1 Stunde 40 Minuten bis 2 Stunden 20 Minuten

Wie sich zeigte, könnte leichte körperliche Aktivität besonders gut für Menschen mit Typ-2-Diabetes sein. Für sie würde es sich lohnen, häufiger sitzende Tätigkeiten durch mehr körperliche Handlungen zu ersetzen, da diese Art von Bewegung – die Rede ist nicht von Sport, sondern von lockerem Gehen – in starkem Zusammenhang mit dem Blutzuckerspiegel stünde.

Bewegung hilft, Stoffwechsel zu verbessern

Auf jeden Fall lohnt es sich für jede und jeden, sitzende Aktivitäten zwischenzeitlich durch Aufstehen oder kurzes Bewegen zu unterbrechen. Dies helfe unter anderem auch dabei, den Stoffwechsel zu verbessern, wie «Bild» im Rahmen der Studie zusammenfasst. Dies treffe insbesondere nach dem Mittagessen zu.

Zwischen der sitzenden Arbeit einfach mal zum Fenster gehen und den Blick in die Weite schweifen lassen oder den Kopf bei einem kurzen Spaziergang lüften – nicht immer einfach umzusetzen, aber die Gesundheit dankt’s allen, die sich hierbei an der Nase nehmen.


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