Lugano hält am Mittwochabend gegen Leader YB lange gut mit, muss sich am Ende aber doch klar mit 1:4 geschlagen geben. Das Führungstor der Berner sorgt nach der Partie jedoch für Diskussionsstoff.
Mehr als eine Stunde ist im Cornaredo schon gespielt. Lugano hält mit den Young Boys sehr gut mit, es steht 1:1, als YB in der 68. Minute endlich wieder einmal gefährlich vors Tor kommt. Itten schiesst, Saipi wehrt ab, aber nur bis zu Ulisses Garcia, der mühelos abstauben kann – 2:1 für die Gäste.
Doch das Tor hat einen Schönheitsfehler. Denn während die Berner jubeln, protestieren die Tessiner heftig. Captain Jonathan Sabbatini liegt am Boden. Die Wiederholung zeigt, wie er in der Entstehung des Tores von Cedric Itten getroffen wird. War es ein Foul? Nein, sagt das Schiedsrichtergespann um Sandro Schärer. Auch der VAR interveniert nicht, der Treffer zählt.
Luganos Gegenwehr ist danach gebrochen, YB lässt kaum mehr etwas anbrennen, legt in der Schlussphase noch zwei Treffer nach und gewinnt 4:1. Damit bauen die Berner die Tabellenführung zumindest bis am Donnerstagabend auf acht Punkte aus.
Die Szene beim 2:1 sorgt aber auch nach dem Schlusspfiff noch für rote Köpfe aufseiten der Tessiner. «Ich denke, das war ein Foul an Sabbatini. Wir sind zum Schiedsrichter gegangen und haben ihm gesagt, er soll sich die Szene noch einmal anschauen. Danach wurde es ein anderes Spiel», sagt Reto Ziegler im Interview mit blue Sport.
Schärer schaute sich die Szene aber nicht noch einmal an. Sehr zum Unmut auch von Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti. «Das Tor ist für mich nicht so einfach zu akzeptieren. In Bern pfeift er dieses Foul zu 100 Prozent», sagt der Coach und meint damit wohl, dass auf der anderen Seite anders entschieden worden wäre.
«Schade, aber ich suche keine Ausrede», sagt Croci-Torti, betont aber auch, dass es aus seiner Sicht ein klares Foul war. Sabbatinis Fuss sei auch geschwollen, meint der 40-Jährige.