Fragen und Antworten So solltest du reagieren, wenn du auf einen giftigen Ölkäfer triffst

Celina Euchner

9.5.2023

Der Schwarzblaue Ölkäfer ist interessant zu beobachten, anfassen sollte man das giftige Insekt aber auf keinen Fall.
Der Schwarzblaue Ölkäfer ist interessant zu beobachten, anfassen sollte man das giftige Insekt aber auf keinen Fall.
Bild: Frank Hammerschmidt/dpa/dpa-tmn

Er sieht einem harmlosen Mistkäfer ähnlich, ist aber giftig: der Ölkäfer. Von April bis Juni ist das Insekt besonders verbreitet und krabbelt auch in der Schweiz. Was musst du beachten, wenn du dem Ölkäfer begegnest?

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der giftige Ölkäfer wurde mehrfach in der Schweiz gesichtet.
  • Wenn du ihm begegnest, solltest du ihn nicht berühren.
  • Das hochkonzentrierte Gift des Insekts kann für Menschen gar tödlich sein.
  • Gerätst du trotzdem in Kontakt mit dem Ölkäfer, solltest du dir gründlich die Hände waschen und die betroffene Stelle kühlen.

Celina Euchner

9.5.2023

Der giftige Ölkäfer schreckt zurzeit vor allem in Deutschland die Behörden und Menschen auf. Im Südwesten des Nachbarlandes wird vor dem Insekt gewarnt. Das Gift der Käfer sei schon in einer geringen Konzentration hochtoxisch, teilt der deutsche Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mit. Doch das schwarzblau schillernde Insekt kommt auch in der Schweiz vor. 

Wie gefährlich ist der Ölkäfer?

Schon das konzentrierte Gift eines einzigen Tieres kann ausreichen, um einen Menschen zu töten. Das erklärt Lilith Stelzner, Naturschutzreferentin beim Landesverband des BUND, gegenüber dem «Spiegel». Sie sagt: «Es ist Vorsicht geboten.» Vorsicht – jedoch keine Angst.

Denn bislang sind keine gefährlichen Vergiftungen von Menschen oder Haustieren bekannt. Jedoch solltest du Körperkontakt mit dem Insekt vermeiden. 

Was tun, wenn man das Insekt sieht?

Es gilt: Nur gucken, nicht anfassen. Erblickst du einen Ölkäfer, solltest du Abstand halten. Das Insekt gilt nicht als aggressiv, es sollte dir also nicht unprovoziert näherkommen.

Gefährlich ist es nur, das Tier zu berühren. Denn der Käfer scheidet bei Gefahr ölige Tröpfchen aus Poren an seinen Kniegelenken aus, diese sind giftig.

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Wie reagieren, wenn man Ölkäfer berührt?

Wenn man dennoch in Kontakt mit dem Käfer gerät, sollte man sich schnellstmöglich gründlich die Hände waschen. Ausserdem sollte man die Stelle, die das Insekt und womöglich dessen Gift berührt hat, kühlen.

Grosse Gefahr besteht, wenn man einen Ölkäfer verschluckt. Laut der deutschen Wildtierstiftung solle man in diesem Fall Kontakt zum Giftnotruf aufnehmen und ein Spital aufsuchen.

Woran erkennst du einen Ölkäfer?

Bei dem Ölkäfer handelt es sich um ein schwarz-glänzendes Insekt. Es hat einen kleinen quer-ovalen Kopf und einen länglichen Hinterleib. Die Farbnuancen des Käfers reichen von Violett bis Schwarzblau. 

Manche Arten sind flugfähig, andere nicht. Die Insekten können zwischen 5 und 45 Millimeter lang werden. Die meisten sind jedoch etwa 10 Millimeter lang. Auffällig sind auch die 11-gliedrigen Fühler des Käfers.

Wo findest du das Insekt in der Schweiz?

Hierzulande gibt es aktuell nur wenige Sichtungen. Urs Tester, Fachexperte für Biotope und Arten von der Naturschutzorganisation Pro Natura, sagt zum «Blick»: «Von dieser Art gibt es sehr wenige aktuelle Beobachtungen, hauptsächlich im Wallis, im Rheintal, im Tessin, am Jurasüdfuss und in der Nordwestschweiz.»

Das giftige Insekt ernährt sich von Bärlauch, Scharbockskraut, Buschwindröschen und anderen Blütenpflanzen. Dementsprechend ist der Ölkäfer nahe dieser Pflanzen womöglich zu finden.

Das Tier lebt üblicherweise an sandigen und offenen Stellen, etwa an Wegrändern, in Gärten und lichten Flächen in Wäldern.

euc