Kosten nach dem TodIn welcher Schweizer Stadt die Beerdigung besonders kostspielig ist
Von Silvana Guanziroli
17.10.2019
Nach dem Tod sind wir alle gleich. Oder doch nicht? In Schweizer Städten ist die Übernahme der Beerdigungskosten unterschiedlich geregelt. Wo es günstig ist – und wo Sie richtig tief ins Portemonnaie greifen müssen.
Die klassische Erd- oder Urnen-Bestattung kann für Hinterbliebene richtig teuer werden. Der Sarg, die Grabstelle, das Leichengewand und der Transport zum Friedhof kosten schnell mal mehrere Tausend Franken. Dazu kommt die Bewirtschaftung der Grabstelle für die üblichen 20 Jahre.
Doch das gilt nicht für alle Schweizer Städte. Es gibt Gemeinden, die ihren Einwohnern die letzte Ruhe praktisch schenken – vorausgesetzt, man entscheidet sich für eine einfache Variante. Das zeigt eine Umfrage in Zürich, Bern, Basel, Luzern und St. Gallen.
Der Sarg
Seit 1893 ist das Bestattungswesen in Zürich Aufgabe der öffentlichen Hand. Die Stadt ist deshalb auch Sargherstellerin und hat mit dem «ZüriSarg»ein eigenes Design entworfen. Über 3'500 Särge werden jährlich in der sozialen Werkstatt der Stadt gebaut, inklusive den dazugehörenden Bestattungskissen. Rund 50 Personen, die beispielsweise Sozialhilfe oder IV beziehen, arbeiten in der Werkstatt.
Für Zürcher Einwohner ist der Totenschrein aus italienischem Pappelholz kostenlos.
So viel kostet der Sarg in den anderen Städten:
Bern: Ab 860 Franken Die Stadt übernimmt keine Sarg-Kosten. Dieser muss bei einer privaten Bestattungsfirma gekauft werden. Einfache Varianten sind ab diesem Preis erhältlich.
Luzern: Ab 860 Franken Hier gilt die gleiche Regelung wie in Bern. Der Sarg muss privat bezahlt werden.
Basel: gratis Basel übernimmt die Kosten für einen einfachen Sarg.
Für die Beisetzung müssen die Verstorbenen hergerichtet werden. Sie werden neu eingekleidet, frisiert und in den Sarg gelegt. Auch dieser Prozess verursacht Kosten. In Bern übernehmen Bestattungsunternehmen diese Aufgabe. Und hier liegen die durchschnittlichen Preise bei etwa 240 Franken.
So viel kostet es in den anderen Städten:
Zürich: Gratis sind das Bestattungskleid und das Einsargen. Ankleiden: 40 Franken Ankleiden mit Privatkleidung: 81 Franken
Basel: Ankleiden und Einbetten sind komplett gratis.
Luzern: Kosten zu Lasten der Angehörigen. Private Bestattungsunternehmen rechnen mit rund 240 Franken.
St. Gallen: Gratis ist das Einsargen. Waschen und Ankleiden des Leichnams sowie das Leichenhemd: ab 180 Franken
Damit es zur Bestattung kommen kann, muss der Leichnam zuerst auf den Friedhof gebracht werden. Übernimmt ein privates Bestattungsunternehmen diese Aufgabe, dann liegen die Kosten, wie in Luzern, bei etwa 240 Franken.
So viel kostet der Transport innerhalb der Stadt in den anderen Gemeinden:
Zürich: gratis
Bern: Privates Bestattungsunternehmen berechnet rund 240 Franken.
Auf den Friedhöfen in der Schweiz gibt es zwei Möglichkeiten, sich bestatten zu lassen. In einem Sarg in einem Reihengrab oder nach der Kremierung im Urnengrab oder in einer Urnennische. Grundsätzlich ist die Erdbestattung teurer als das Urnengrab. In Zürich allerdings ist die Beisetzung in beiden Fällen gratis.
So viel kostet die Bestattung in den anderen Städten:
Mittlerweile werden rund 80 Prozent der Toten in der Schweiz kremiert. Die Erdbestattung hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung verloren. Auch hier handhaben das die Städte unterschiedlich.
Die Schweiz ist ein Land der Verwaltungsgebühren und -Rechnungen. Das gilt auch für den Weg zur letzten Ruhe. In Zürich beispielsweise kostet die Todesurkunde 30 Franken.
Diese Gebühren fallen in den anderen Städten an:
Bern: Verwaltungs- und Grabplatzgebühren für das Urnengrab: 1'253.85 Franken Verwaltungs- und Grabplatzgebühren für das Reihengrab: 1'553.85 Franken Für die Planung der Beisetzung müssen zudem noch 55 Franken bezahlt werden.
Mit der Bestattung allein ist es nicht getan. Ein Grabplatz besteht in der Regel für 20 Jahre. Und während dieser Zeit muss der Platz gepflegt werden. Die Städte berechnen hier eine obligatorische Grabpflege. In Zürich bezahlt man für Unterhalt und Bepflanzung pro Jahr 132 Franken. Hochgerechnet auf die 20 Jahre macht das 2640 Franken.
So viel kostet die Pflege in den anderen Städten für 20 Jahre:
Die höchsten Kosten für die Beerdigung gibt es in der Hauptstadt. Über 5'000 Franken muss hier für das Reihengrab bezahlt werden. Für mittellose Menschen kennt Bern allerdings eine Sonderregelung. Auf Antrag der Angehörigen übernimmt die Stadt hier die Rechnungen.
Wer mit diesen klassischen Beisetzungsvarianten nichts anfangen kann: Es gibt Alternativen. In Zürich beispielsweise kann die Urne in bestimmten Wäldern offiziell begraben werden. Doch leider gilt auch hier: Nichts ist gratis. Der Baum kann für 30 Jahre gemietet werden – für 1'500 Franken.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
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Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
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Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
Kiew will weitere Mittel zur Verteidigung, Berlin braucht mehr Zeit
STORY: Während seines Besuch in der von Russland überfallenen Ukraine hat der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius dem Land die weitere Unterstützung der Bundesrepublik zugesichert. «Ich habe noch mal klar gemacht, wie auch in Ramstein, dass Deutschland die Ukraine auch in Zukunft tatkräftig unterstützen wird. Völlig unabhängig davon, wer die Wahlen am 23. Februar für sich entscheiden kann.» Deutsch-Ukrainische Joint Venture, also der Zusammenschluss von Unternehmen zum Zweck der gemeinsamen Durchführung von Projekten, werde dabei eine besondere Rolle spielen. «Deutschland bringt für viele Systeme sein Know-How ein, während die Ukrainer insbesondere ihre Erfahrungen im Kriegsgeschehen mit einbringen in diese Entwicklung. Und das ist dann etwas, von dem beide Seiten nachhaltig profitieren, das wollen wir ausbauen.» Der Veteidigungsminister war am Nachmittag mit Vertretern der ukrainischen Rüstungsindustrie zusammengetroffen. Von der Schnelligkeit und Flexibilität der Verteidigungsindustrie – insbesondere im Bereich der Drohnenproduktion – in dem von Russland angegriffenen Land könnten die Partner Kiews lernen, so Pistorius. Führer am Tag hatte der ukrainische Ministerpräsident Selenskji mehr Waffen von seinen westlichen Partnern gefordert. Erst dann sei er bereit, über eine Senkung des Wehrpflichtalters in der Ukraine zu sprechen. Mike Waltz, der künftige nationale Sicherheitsberater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, hatte am Sonntag in einem Interview mit ABC gesagt, die Ukraine solle eine Senkung des Mobilisierungsalters auf 18 Jahre in Betracht ziehen. Selenskyj hatte das Wehrpflichtalter im April 2024 von 27 auf 25 Jahre gesenkt und eine Überarbeitung des Mobilisierungsverfahrens unterzeichnet, die im Mai in Kraft trat. Pistorius teilte Selenskyj mit, dass seine Regierung an der Lösung eines «fiskalischen Problems» im Hinblick auf ein weiteres Hilfspaket von drei Milliarden Euro für die Ukraine arbeite. Er fügte hinzu, dass Deutschland 54 neue 155-Radhaubitzen für die Ukraine bestellt habe, die hoffentlich «so bald wie möglich» eintreffen würden.
15.01.2025
Staatskrise in Südkorea: Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon vertagt
STORY: Die Staatskrise in Südkorea hält weiter an. Das südkoreanische Verfassungsgericht hat am Dienstag die Eröffnungssitzung des Amtsenthebungsverfahrens gegen den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol innerhalb weniger Minuten vertagt, nachdem der umstrittene Staatschef nicht vor dem Gericht erschienen war. Jung Chung Rae, Vorsitzender des Ausschusses für Gesetzgebung und Justiz: «Wir müssen unsere Verfassung schützen, unsere Demokratie gegen ihre Feinde verteidigen und Südkorea retten. Die dringendste Aufgabe für die Republik Korea ist jetzt die Verhaftung und Absetzung von Yoon Suk Yeol.» Yoon Kab Keun, Anwalt von Präsident Yoon Suk Yeol: «Bevor ich die Autorität von Yoon infrage stelle, möchte ich Sie bitten, zu prüfen, ob der Haftbefehl überhaupt rechtmässig ist.» Der Anwalt von Yoon fügte hinzu, dass der Präsident, der sich seit Wochen in seiner Villa auf einem Hügel in Seoul verschanzt hält, nicht anwesend gewesen sei, da die Behörden ihn festsetzen wollten. Yoon hatte am 3. Dezember überraschend das Kriegsrecht verhängt, es aber kurz darauf wieder aufgehoben. Die Opposition warf ihm daraufhin Verfassungsbruch vor und leitete ein Amtsenthebungsverfahren ein.
15.01.2025
Biden: Stehen kurz vor Abkommen im Gazakrieg
STORY: Im Gazakonflikt haben sich am Montagabend die Hinweise auf eine bevorstehende Einigung zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas verdichtet. US-Präsident Joe Biden sagte in seiner wohl letzten Rede zur Aussenpolitik, man stehe «am Rande» einer Einigung. «Ich habe gestern mit dem israelischen Premierminister gesprochen, ich habe heute mit dem Emir von Katar gesprochen. Ich freue mich darauf, bald mit Präsident Sisi zu sprechen. Das Abkommen, das wir ausgearbeitet haben, wird die Geiseln befreien, die Kämpfe beenden, Israel Sicherheit bieten und es uns ermöglichen, die humanitäre Hilfe für die Palästinenser, deutlich zu erhöhen.» Die Konfliktparteien selbst sprachen von Fortschritten. Israels Aussenminister Gideon Saar sagte vor der Presse, die Lage scheine viel besser zu sein. Israel und die Hamas sind sich seit Monaten offenbar im Grundsatz einig, dass die Kämpfe im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln und palästinensischen Gefangenen in israelischer Haft eingestellt werden. Die Hamas hat jedoch stets darauf bestanden, dass die Vereinbarung auch zu einem dauerhaften Kriegsende und einem Rückzug Israels aus dem Gazastreifen führen muss. Israel hat indes erklärt, es werde den Krieg erst beenden, wenn die Hamas aufgelöst sei. Angesichts der jüngsten Meldungen gingen am Montag Familienangehörige von Geiseln, die von der Hamas seit dem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 festgehalten werden, auf die Strasse. Sie forderten eine sofortige Einigung auf eine Freilassung ihrer Angehörigen. Einige von ihnen äusserten die Befürchtung, dass die Hamas nach einem israelischen Rückzug die Freilassung der verbleibenden Geiseln niemals zulassen werde.
15.01.2025
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