Junge Britin kämpft und überlebt Fehldiagnose – Schwangerschaft stellt sich als Krebs heraus

tsch

4.4.2024

Emma Colledges vermeintlicher Babybauch entpuppte sich als Krebs-Symptom.
Emma Colledges vermeintlicher Babybauch entpuppte sich als Krebs-Symptom.
Bild: Teenage Cancer Trust

Ein Arzt hielt die junge Britin Emma Colledge für schwanger. Die bittere Wahrheit lautete: Diagnose Eierstockkrebs, der bereits im Bauch gestreut hatte. Doch die Britin kämpfte – und überlebte.

tsch

4.4.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine junge Engländerin klagte über Blähungen, Ärzt:innen fanden zunächst nicht die Ursache heraus.
  • Ein Mediziner diagnostizierte gar eine Schwangerschaft.
  • Nach starken Schmerzen kam sie ins Spital und erhielt die Diagnose Eierstockkrebs.
  • Zwei schwere Operationen später nimmt sie trotz schlechter Chancen wieder am Leben teil.

Für die Britin reihte sich Arztbesuch als Arztbesuch. Gewissheit, was ihr wirklich fehlte, hatte sie erst spät: Emma Colledge aus dem englischen Durham musste häufig auf die Toilette und litt an Blähungen – vergleichsweise harmlose Symptome. Die Aussagen der Ärzt:innen halfen ihr nicht weiter, einer diagnostizierte gar eine Schwangerschaft. Erst nach Monaten musste sie sich im Jahr 2022 mit starken Schmerzen ins Spital einliefern lassen. Die finale Diagnose war ein Schock für die 24-Jährige: Eierstockkrebs.

Die Mediziner:innen identifizierten einen 30 Zentimeter grossen Tumor in Colledges Eierstöcken. Dass dieser bereits im Bauchraum gestreut hatte, war als Hiobsbotschaft zu werten. «Als ich die Diagnose erhielt, fragte ich mich, ob ich meinen 24. Geburtstag noch erleben würde oder ob ich morgen sterben würde», berichtete die Britin gegenüber dem «Durham Magazine».

Doch sie gab sich nicht auf: «Ich bin sehr willensstark. Ich bin stur, und ich habe mir gesagt, dass es noch nicht an der Zeit ist zu gehen, und dafür werde ich auch sorgen.»

Zwei Mammut-Operationen

Fünfeinhalb Stunden dauerte die folgende Operation, bei der Ärzt:innen neben dem Tumor auch ihre Eierstöcke entfernten. Doch es sollte nicht der einzige Eingriff bleiben: In einer weiteren OP, die diesmal sogar neun Stunden lang dauerte, wurde zudem Colledges Blinddarm, ihre Milz sowie Teile ihres Darms entnommen.

«Ein paar Tage nach meiner Operation überraschte ich die Ärzte, indem ich aufstand und herumlief. Ich war entschlossen, mein Leben zurückzubekommen», erklärte die junge Frau. Anschliessend nahm sie sechs Chemotherapie-Bahandlungen auf einer Krebs-Station für junge Patient:innen im Freeman-Spital in Newcastle auf sich.

Jetzt möchte sie über Eierstock-Krebs aufklären

Die erlösende Nachricht erhielt Colledge vor einem Jahr: Die Untersuchungen hatten ergeben, dass der Krebs restlos entfernt wurde. Sie hat ihr altes Leben wieder, geht gerne Spazieren und Fahrradfahren.

Nun hat es sich die Engländerin zur Aufgabe gemacht, andere Frauen über Eierstockkrebs aufzuklären. Damals hatte sie ihre Symptome immer wieder gegoogelt, aber gelesen, dass angeblich nur Frauen über 50 Jahre betroffen seien. Deshalb hatte sie einen Tumor für sich ausgeschlossen.