SVP vermutet absichtliche Verfälschung «Meteo»-Bucheli muss sich gegen Fake-Vorwürfe wehren

aru

9.8.2023

SRF-Meteo-Chef Thomas Bucheli. (Archivbild)
SRF-Meteo-Chef Thomas Bucheli. (Archivbild)
KEYSTONE/KARL-HEINZ HUG

Regelmässig fallen die Temperaturvorhersagen von SRF-«Meteo» zu hoch aus. Die SVP wittert ein politisches Motiv dahinter. Doch der wahre Grund seien technische Schwierigkeiten, sagt Meteorologe Thomas Bucheli.

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9.8.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Temperaturvorhersagen des SRF sollen absichtlich zu hoch angesetzt sein, heisst es aus SVP-Kreisen. Damit solle die Klimakrise angeheizt werden.
  • Dieser Vorwurf sei absurd, erklärt «Meteo»-Chef Thomas Bucheli.
  • Bucheli räumt ein: In der Vergangenheit habe es zu hohe Vorhersagen gegeben. Er erklärt dies aber mit einem Systemfehler.

Die «Weltwoche» erhob jüngst den Vorwurf, dass das SRF die Temperaturen für Südeuropa absichtlich zu hoch prognostiziert habe.

Der angebliche Grund: Klimapolitik.

Auch Thomas Matter, Zürcher SVP-Nationalrat, griff diesen Vorwurf auf und meinte im «SonnTalk» von TeleZüri: «Wenn man SRF-‹Meteo› in einem Wahljahr missbraucht für die ganze Klimapolitik, ist das dicke Post.»

Vollautomatische Modelle bei ausländischen Vorhersagen

Thomas Bucheli, Redaktionsleiter von SRF-«Meteo» sagt, dass es sich um ein technisches Problem handle, das man von Hand gar nicht beeinflussen könne. «Der Vorwurf einer bewussten Verfälschung ist völlig absurd», stellt er gegenüber der «Luzerner Zeitung» klar.

Insbesondere die Vorhersagen, die den Mittelmeerraum betreffen, fallen oft zu hoch aus – bis zu acht Grad zu hoch. Der Grund hierfür sei, dass man sich bei ausländischen Vorhersagen auf vollautomatische Modelle verlassen müsse, während für inländische Vorhersagen mehr – und daher verlässlichere – Angaben von Messstationen genutzt werden können, so Bucheli.

In einer der nächsten «Meteo»-Sendungen werde man detaillierter darauf eingehen, heisst es weiter.

Bereits in der Vergangenheit habe man Hinweise bekommen, dass Angaben nicht stimmten. Insbesondere für den Mittelmeerraum hätten diese Fehler in diesem Sommer zugenommen.

Denn: Für die grosse Hitze in Europa sei das System schlichtweg nicht gewappnet gewesen


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