KI verhunzt Schweizer Klassiker Komiker Karpi geht mit Horror-Heidi weltweit viral

Von Fabian Tschamper

13.7.2023

KI verhunzt Schweizer Klassiker: Komiker Karpi geht mit Horror-Heidi weltweit viral

KI verhunzt Schweizer Klassiker: Komiker Karpi geht mit Horror-Heidi weltweit viral

Comedian Patrick «Karpi» Karpiczenko verlangt von einer künstlichen Intelligenz einen Trailer zur Schweizer Kindergeschichte «Heidi». Diese spuckt Horror-Szenen aus, die nun um die Welt gehen.

13.07.2023

Comedian Patrick «Karpi» Karpiczenko verlangt von einer künstlichen Intelligenz einen Trailer zur Schweizer Kindergeschichte «Heidi». Diese spuckt Horror-Szenen aus, die nun um die Welt gehen.

Von Fabian Tschamper

13.7.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Patrick Karpiczenko testet die Fähigkeiten einer künstlichen Intelligenz und verlangt einen Trailer zu «Heidi».
  • Die KI gibt ihm daraufhin Dorfidylle mit einem Horror-Twist.
  • Sein Clip postet er auf Twitter und der geht prompt um die Welt.

Es gibt keine Garantie, um viral zu gehen, dafür gibt es keinen todsicheren Plan, damit ein Post um die Welt geht. Es braucht meist Glück, verbunden mit Kreativität. Gleich zweimal mit einer «Schnapsidee» – wie er sie selbst nennt – durchzustarten, das ist selten.

Patrick Karpiczenko, schlicht Karpi, hat es geschafft. Schon vor rund sechs Jahren konnte er zusammen mit seinem damaligen Late-Night-Kollegen Dominic Deville einen Hit landen: Das Video «Switzerland Second» schoss um die Welt und brachte auch Nicht-Schweizer*innen zum Lachen.

Nun hatte Karpi wieder einen Geistesblitz: Er fragt eine künstliche Intelligenz, ob sie einen Trailer für einen «Heidi»-Film generieren könne. Sie kann, allerdings ist das Resultat direkt aus einem Albtraum: Die Gesichter der Kinder sind entstellt, die Tiere nicht proportional, in einer Szene scheint Heidi mit Fackeln und Mistgabeln einen Aufstand anzetteln zu wollen. 

Und siehe da: Wiederum explodiert sein Tweet mit dem Video, im Moment liegt es bei über 17 Millionen Klicks. 

blue News hat beim Comedian, Autor, Regisseur, Filmproduzent nachgefragt, wie er es denn wieder geschafft hat, viral zu gehen.

Karpi, wie kamst du auf die Idee?

Ich arbeite seit meiner Kindheit mit KI und entwickle im Moment eine Fernsehserie zum Thema. Ich experimentiere mit allen verfügbaren Tools und programmiere die Nächte durch.

Seit ein paar Wochen lassen sich auch ganze Videos generieren, zum Beispiel mit der Gen-2-App von Runway – die App, die ich für das Heidi-Video verwendet habe. KI ist im Moment noch extrem schlecht darin, Videos zu generieren. Menschen sehen entstellt aus, bekommen zusätzliche Gliedmassen, Gesichter werden zu Fratzen. Alles wirkt surreal, wie ein Fiebertraum. Genau diese «schlechte» Qualität finde ich sehr lustig und wollte es mit etwas kombinieren, dass uns Schweizern «heilig» ist: Heidi.

Die Mischung aus nostalgischer Dorfidylle und surrealem «Body-Horror» amüsiert mich extrem. Dass die ganze Welt meinen seltsamen Humor teilt, habe ich allerdings nicht erwartet.

Und wie hast du das Ganze umgesetzt?

Ich gebe der KI einzelne Sätze und sie produziert Filmclips von vier Sekunden Länge. Von den Hunderten generierten Clips wähle ich die lustigsten, absurdesten, albtraum-artigsten aus und schneide daraus den Trailer. Dann füge ich Musik dazu, mache Farbkorrektur und voilà: Innert wenigen Stunden stand das komplette Video. Ich geniesse es, wie ich dank KI Schnapsideen wie diese schnell und einfach umsetzen kann.

Das Video ging auf Twitter viral – über 17 Millionen Views. Wie erklärst du dir das grosse Interesse?

Ich bin überrascht und überwältigt. Über die Gründe für diesen viralen Erfolg kann ich nur spekulieren. Es hilft sicher, dass das Video ohne Sprache funktioniert und Heidi international bekannt ist. Ebenfalls glaube ich, dass für viele Leute das Video beruhigend wirkt. Sie sehen, wie «schlecht» die kreative Leistung von KI noch ist und fühlen sich in ihrer Meinung bestätigt, dass sie noch keine Bedrohung für ihre Jobs und ihr Weltbild ist.

Persönlich war ich bereits für mehrere virale Hits verantwortlich. Unser Switzerland-Second-Video ging 2017 viral und ich vermute aus ähnlichen Gründen wie das aktuelle Heidi-Video. Beide Videos sind lustig, universell verständlich und präsentieren die Schweiz mit viel Selbstironie und abartigem Humor.


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