Bei blue Sport erklärt Managerlegende Erich Vogel (85), weshalb er keine Sekunde gezögert hat, als er angefragt wurde, den GC-Frauen zu helfen und weshalb er dasselbe bei den Männern nicht tun würde.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Nach dem überraschenden Abgang von Lara Dickenmann bei den GC-Frauen übernimmt Manager-Legende Erich Vogel ad interim.
- «Ich musste keine Sekunde überlegen, ob ich zusage», sagt Vogel zu blue Sport und erlärt weshalb.
- Bei den Männern wäre er jedoch nicht eingesprungen. Auf die Frage, ob es beim Rekordmeister gut komme, meint er: «Naja, ich weiss es nicht. Ich hätte zumindest schlaflose Nächte, wenn ich verantwortlich wäre.»
Erich Vogel, Sie sind jetzt Sportchef bei den GC-Frauen …
… ja, interimistisch für die nächsten drei Monate.
Wie lange mussten Sie überlegen, bis Sie zugesagt haben?
Als mich Heinz Spross angefragt hat, musste ich keine Sekunde überlegen. Ich kann ihn nach der überraschenden Kündigung von Lara Dickenmann doch nicht allein lassen. Heinz hat keine Erfahrungen im sportlichen Bereich, er braucht mich. Denn es gilt eine neue Sportchefin oder einen neuen Sportchef zu suchen und das Kader für die neue Saison zusammenstellen.
Wird es viele Änderungen geben?
Wir erwarten schon ein paar Abgänge, deshalb müssen wir einige Transfers tätigen. Ich will die bestmöglichen Spielerinnen verpflichten und mache mich ab sofort an die Arbeit.
Sie haben jahrelang sehr erfolgreich Kader bei Männern zusammengestellt. Trauen Sie sich das auch bei den Frauen zu?
Die Mechanismen sind dieselben. Zudem bin ich seit 1988 mit dem Frauenfussball liiert. Meine zweite Frau Ruth war Nati-Spielerin, Sportchefin und Präsidentin. Ich selbst habe einst einige Trainings bei den Frauen des FC Seebach geleitet, 2008 die Fussball-Frauenabteilung bei GC gegründet und mit Heinz Spross im Jahr 2019 die Frauenabteilung bei GC übernommen. Also ja, ich traue es mir zu.
Sie sind bereits 85. Es gibt Leute, die sagen, Sie könnten einfach nicht loslassen.
Sie wissen doch, dass es mich nicht interessiert, was andere Leute sagen oder denken. Ich habe diese Aufgabe nicht gesucht. In den letzten Jahren habe ich hauptsächlich Trainer und Sportchefs ausgebildet, es war mir nicht langweilig.
Hätten Sie auch bei den GC-Männern geholfen, wenn Sie angefragt worden wären?
Nein, keine Chance.
Warum nicht?
Das wäre alles zu kompliziert geworden mit den amerikanischen Besitzern. Zudem bräuchte es da schon noch eine andere Schaffenskraft.
Und kommt es gut?
Bei den Frauen oder den Männern?
Bei den Männern?
Naja, ich weiss es nicht. Ich hätte zumindest schlaflose Nächte, wenn ich verantwortlich wäre. Jeder weiss, dass sich in der Barrage nicht immer das bessere Team durchsetzt. Marco Schällibaum ist zwar jetzt der richtige Mann – aber er wurde zu spät verpflichtet.
Di 14.05. 19:55 - 23:05 ∙ blue Sport Live ∙ Grasshopper Club Zürich - Yverdon Sport FC
Event ist beendet