Schwerer Unfall Verunfallter Ex-Formel-1-Pilot: Zanardi droht zu erblinden

pat

24.6.2020

Alessandro Zanardi bei einem Ironman-Rennen im vergangenen September.
Alessandro Zanardi bei einem Ironman-Rennen im vergangenen September.
Bild: Getty

Alessandro Zanardi liegt nach seinem schweren Unfall noch immer im künstlichen Koma. Am Dienstag informierten Ärzte, wie es um den ehemaligen Formel-1-Piloten steht.

Am letzten Freitag verlor der viermalige Paralympics-Sieger und ehemalige Formel-1-Pilot in der Toskana die Kontrolle über sein Handbike und kollidierte mit einem Lastwagen. Dabei zog er sich schwere Kopf- und Gesichtsverletzungen zu. Am Dienstag informierten die Ärzte des Spitals in Siena die Öffentlichkeit.

Nächste Woche werde entschieden, ob Zanardi aus dem künstlichen Koma geholt werden kann. Der 53-Jährige sei noch immer in einem ernsten, aber stabilen Zustand und werde künstlich beatmet. Die Herz- und Kreislauffunktionen seien zufriedenstellend, die Gesichts- und Kopfverletzungen liessen aber eine Reduzierung der Narkose-Medikamente noch nicht zu. Aus der Meldung der Klinik geht auch hervor, dass der Italiener zu erblinden droht.

Ermittlungen rund um den Unfall-Hergang

Die Ermittlungen zum Hergang des Unfalls laufen derweil auf Hochtouren. Der Fahrer des Lastwagens, mit dem Zanardi kollidierte, meint, der Unfall sei unvermeidbar gewesen. Bei «Repubblica» wird er wie folgt zitiert: «Ich sah ihn, er wich aus und fiel. Es sah so aus, als hätte er die Kontrolle über sein Handbike verloren. Ich habe noch versucht, ihm auszuweichen.»

Auch der Trainer der italienischen Para-Radsport-Nationalmannschaft erhebt keine Vorwürfe: «Der Lastwagenfahrer hat nichts falsch gemacht. Der Fehler lag wohl bei Alessandro.»

Ermittelt wird auch wegen möglicher Sicherheitsmängel seitens der Organisatoren. Der Event, bei dem Zanardi verunfallte, war nicht bewilligt, die Strasse deshalb nicht gesperrt.

2001 hatte der Ex-Formel-1-Pilot bei einem Unfall auf dem Lausitzring beide Beine verloren. Nach dem neuerlichen Schicksalsschlag reagierte die Sportwelt mit aufmunternden Botschaften.

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