Simon Ehammer an den Europameisterschaften in München Silber im Zehnkampf. Mit 8468 Punkten verbesserte der 22-jährige Appenzeller den eigenen, Ende Mai in Götzis erzielten Schweizer Rekord um 91 Punkte.
Ehammer, nach neun Disziplinen in Führung liegend, musste sich dem Deutschen Niklas Kaul, dem Weltmeister von 2019, um 77 Punkte geschlagen geben.
Vor dem abschliessenden 1500-m-Lauf war der Vorsprung des scheinbar sicheren Siegers aus dem Appenzell auf 178 Punkte gesunken. Kaul warf in der neunten Disziplin den Speer auf 76,05 m – für Ehammer kamen 53,46 m in die Wertung. Der Deutsche hatte zuvor noch 520 Zähler Rückstand auf den Schweizer gehabt.
Im 1500-m-Lauf – eine seiner Paradedisziplinen – war Kaul dann nicht mehr zu schlagen. Ehammer lief mit 4:48 zwar eine gute Zeit, aber der Deutsche liess mit überragenden 4:10 das gesamte Feld klar hinter sich und überholte den Schweizer in der Gesamtwertung.
Ehammer war mässig in den zweiten Tag gestartet. 13,75 Sekunden im Hürdensprint und insbesondere schwache 34,92 m mit dem Diskus liessen die Konkurrenten hoffen. Als Ehammer dann mit dem Stab eine persönliche Besthöhe von 5,20 m meisterte (die zweite PB nach 2,08 im Hochsprung) schien die Entscheidung zugunsten des Schweizers gefallen zu sein. Doch Kaul, der Weltmeister von Doha 2019, nutzte die kleinen Schwächephasen des Schweizers eiskalt aus.