König Stucki Stucki: «Deshalb kann ich den Siegermuni nicht nach Hause nehmen»

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25.8.2019

Schwingerkönig Christian Stucki spricht über den Moment des Triumphs, die Berner Dominanz und den weiteren Verlauf seiner Karriere. Ausserdem verrät er, warum er den Siegermuni nicht nach Hause nehmen kann.

Bereits nach wenigen Sekunden war der Schlussgang in Zug entschieden. Christian Stucki legte den jungen Innerschweizer Joel Wicki auf den Rücken und krönte sich zum Schwingerkönig.

«Im ersten Moment war es natürlich riesige Freude. Aber ich habe es zunächst gar nicht richtig realisiert, denn ich habe das 'Gut' des Kampfrichters nicht gehört. Also musste ich noch einmal schauen, und dann kam die grosse Freude», sagt der Berner aus Lyss nach seinem Sieg zu Keystone-SDA. 

Stucki ist ein überraschender Sieger, da seine Saison von Verletzungen geprägt war. Die Teilnahme am Eidgenössischen in Zug habe er aber nie infrage gestellt, sagt der frischgebackene König: «Es war mein Ziel, hier anzutreten. Ich habe gut gearbeitet, musste nach der Knieverletzung aber nochmals neu aufbauen.» Sein Trainer habe manchmal aber mehr an einen Sieg geglaubt als er selber, gesteht Stucki, der in seiner Karriere nun so ziemlich alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. Der Sieg sei für ihn nun «das Tüpfelchen auf dem i».

Mit dem Triumph des 34-Jährigen bleibt die Dominanz der Berner bestehen: Seit 2010 feierte beim Eidgenössischen stets ein Schwinger aus dem Kanton Bern den Festsieg. «Wir haben einen sehr guten Teamspirit, ich denke, das macht sehr viel aus», erklärt sich Stucki die Konstanz der Berner Schwinger. «Jeder unterstützt jeden, man hilft sich, gibt Tipps oder tröstet den anderen auch mal.»



Mit seinen 34 Jahren gehört der Schwingerkönig in der Szene bereits zu den grossen Routiniers. An ein Karrierenende denkt Stucki aber noch nicht. «Bis Pratteln (Anm. d. Red.: Austragungsort des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2022) will ich noch machen», sagt er. «Das wäre dann mein achtes Eidgenössisches. Ich wäre 37 Jahre alt und hätte 30 Jahre Sägemehl auf dem Buckel – ich glaube, das würde dann reichen.»

Bleibt die Frage, was mit Siegermuni «Kolin» passiert. «Der darf zurück zu seinen Kühen im Stall», schmunzelt Stucki. «Nach Hause nehmen kann ich ihn nicht, da habe ich keinen Platz.»

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