Für Alan Roura ist die Vendée Globe aus rein sportlicher Sicht gelaufen. Der Schaden am Kiel lässt keine gute Klassierung mehr zu. Gleichwohl will er die Weltumsegelung beenden.
Die von Alan Roura erträumte 80-Tage-Marke bis zur Rückkehr in den Ausgangshafen von Les Sables d'Olonne wird der 27-Jährige um Wochen überschreiten. Erst am Wochenende dürfte er das Kap Hoorn umrunden, über 60 Tage werden dann schon verstrichen sein. Die Jacht «La Fabrique» ist nicht mehr voll leistungsfähig.
Die Probleme mit den Kielhebern sind, wie sich am Neujahrstag zeigte, nicht definitiv behoben und können auch nicht mehr aus der Welt geschaffen werden. Der Schwenkkiel steckt leicht angewinkelt fest. Die Geschwindigkeit nimmt im Vergleich zur Konkurrenz ab, ebenso die Moral. Der Skipper muss nun zusehen, wie er ein- und überholt wird. Aktuell belegt der Schweizer den 16. Zwischenrang.
«Ich werde es bis zum Ende durchzuziehen»
Weit weg von den Führenden dieser Weltumsegelung, die den Südzipfel Chiles (Kap Hoorn) hinter sich haben und den Rückweg über den Atlantik antreten, hat Roura aber einen Gedanken verworfen: die Aufgabe. «Ich habe daran gedacht, das Ruder herumzureissen und Richtung Neuseeland zu fahren», gab er zu. «Aber ich werde es bis zum Ende durchzuziehen, sofern ich nicht in Gefahr gerate.»
Die Nonstop-Regatta ist seit dem 8. November in Gang. Die schnellsten Boote werden gegen Ende Januar im Ausgangshafen an Frankreichs Atlantikküste zurückerwartet. Die Bestmarke von 74 Tagen für die rund 45'000 km wird bestehen bleiben. Der Leader Yannick Bestaven liegt rund 8 Tage im Hintertreffen. Die Stürme zu Beginn des Rennens, die wenig ausgeprägten Passatwinde im Atlantik und längere flaue Abschnitte im Pazifik haben das Feld nicht so schnell wie erwartet vorankommen lassen.
Roura lag deshalb schon vor den Kielproblemen hinter seinen hochgesteckten Zielen zurück. Eine Top-Ten-Klassierung sowie die Rückkehr innert 80 Tagen waren früh ausser Reichweite geraten. Bislang mussten 6 der 33 Skipper aufgeben.