Das Wetterglück der Eidgenössische Schwingfeste ist so legendär wie unerklärlich. Seit dem letzten Regentropfen an einem Eidgenössischen sind 33 Jahre vergangen.
Und der Wetterbericht für das Wochenende in Zug verheisst tatsächlich abermals nur Gutes.
Der grosse Hosenlupf mit gesamtschweizerischer Ausstrahlung findet alle drei Jahre fast immer am letzten August-Wochenende statt. Man könnte schliessen, dass dieses Wochenende generell das hiesige meteorologische Vorzeigewochenende ist. Es wäre ein Trugschluss, wie ein weiterer Blick in die Chronik der grossen Schwingfeste zeigt. Der Kilchberger Schwinget und das Unspunnenfest, die traditionellen Revanchen, finden jeweils ein Jahr nach einem Eidgenössischen in aller Regel ebenfalls Ende August statt. Die Kilchberger Schwinget 1996 und 2002 waren verregnet, ebenso das Unspunnenfest 2011, bei dem es zudem sehr kalt wurde. 2005 musste das Unspunnenfest um ein Jahr verschoben werden, nachdem schwere Unwetter über das Bödeli zwischen dem Brienzer- und dem Thunersee gezogen waren.
So scheint denn also über den Eidgenössischen Festen ein Azorenhoch zu schweben, dass sich von nichts verjagen lässt. Am frühen Samstagmorgen des Eidgenössischen 1986 entlud sich über Sitten ein fürchterliches Gewitter mit Blitz und Donner und prasselndem Regen. Gerade als um 8 Uhr die ersten Schwinger zusammengriffen, drehte jemand den Hahn zu. Seither haben kein Schwinger und kein Zuschauer am grössten und bedeutendsten Fest einen Tropfen vom Himmel gespürt. Wasser können die Schwinger seither nur aus den Holzbrunnen neben den sieben Plätzen und aus den Mineralwasserflaschen beziehen. Es ist phänomenal.
Manchmal ist es an einem Eidgenössischen Fest fast zu schön, um angenehm zu sein. Nämlich dann, wenn es schier unerträglich heiss wird. Aussergewöhnlich hohe Temperaturen machten allen in der Arena an den letzten zwei Eidgenössischen Festen in der Romandie zu schaffen, 2001 in Nyon und 2016 in Estavayer. Die Verantwortlichen der fünf Teilverbände schauten in Estavayer dafür, dass sich die Athleten zwischen den Gängen abkühlen und erholen konnten. Ohne begleitende Massnahmen hätten die kraftraubenden Einsätze gefährlich werden können.