Bammel bei Bencic «Spielt man montags um 11 Uhr, will man nicht die erste Verliererin sein»

Luca Betschart

17.1.2022

Belinda Bencic glückt der Turnierstart in Melbourne.
Belinda Bencic glückt der Turnierstart in Melbourne.
Bild: Keystone

Belinda Bencic meistert die schwierige Starthürde Kiki Mladenovic und steht bei den Australian Open in der zweiten Runde. Ihre kürzliche Corona-Infektion will sie nicht als Ausrede gelten lassen. Im Gegenteil.

L. Betschart

17.1.2022

Belinda Bencic glückt der Turnierstart in Melbourne nach Mass. Der am Ende deutliche 6:4, 6:3-Sieg über die ehemalige Top-Ten-Spielerin Kiki Mladenovic ist nach der wegen ihrer Corona-Ansteckung eingeschränkten Vorbereitung aber alles andere als selbstverständlich. «Ich hatte vier Tage lang hohes Fieber, es war wie eine starke Grippe», berichtet Bencic von vergleichsweise starken Symptomen. Das sei zwar nicht zu vergleichen «mit Leuten, die ins Spital müssen».



Auf dem Tennisplatz sind die Folgen für die Schweizerin aber spürbar. «Du merkst jedes kleine Ding. Der Puls geht mehr hoch, die Muskeln sind übersäuert. Das gibt dir das Gefühl, dass es stärker war, als es vielleicht war», so Bencic, die noch nicht bei 100 Prozent ihres Leistungsvermögens angelangt ist.

Trotzdem will sie die beeinträchtigte Vorbereitung nicht als Ausrede gelten lassen, vielmehr erkennt sie Vorteile im Zeitpunkt der Ansteckung. «Es ist sicher besser, als sich während der Saison anzustecken. Das hätte mehr Konsequenzen», sagt sie im Interview mit SRF.

Der Druck der ersten Partie

Gegen die Französin zeigt Bencic nach eigener Auffassung eine solide Leistung. «Ich bin froh, habe ich es durchgezogen. Wir kennen uns gut, wir können uns gegenseitig gut lesen», ist Bencic die Erleichterung nach dem verwandelten Matchball anzumerken.

Schliesslich will die Schweizerin, deren Spiel am Montag frühestmöglich angesetzt wird, vor allem eins verhindern: «Man merkt hier schon, dass es jetzt so richtig losgeht. Alle freuen sich. Aber wenn man am Montag um 11 Uhr das erste Match spielt, hofft man, dass man nicht die erste Verliererin des Turniers ist», sagt Bencic lachend.

Bis zum zweiten Auftritt erhofft sich Bencic, den eigenen Rhythmus noch etwas besser gefunden zu haben. Mit der Amerikanerin Amanda Anisimova wartet ein nächster Härtetest auf die 24-Jährige. «Sie ist eine sehr aggressive Spielerin und gilt als Talent. Es wird sicher ein schwieriges Match», sagt Bencic und fügt an: «Aber hier kann man sich die Gegnerinnen nicht aussuchen. Ich hoffe, ich kann ihr Widerstand bieten und sie stoppen.»