Tennis Roger Federer hat noch ein grosses Ziel

pat

20.7.2020

Roger Federer träumt von Olympia-Gold im Einzel.
Roger Federer träumt von Olympia-Gold im Einzel.
Bild: Getty

Roger Federer arbeitet nach seiner Knie-Operation am Comeback, Anfang 2021 soll es so weit sein. Warum tut sich der 39-Jährige das noch an? Im «sportpanorama» spricht der Schweizer Tennis-Star über sein grosses Ziel.

Federer hat in seiner Karriere so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Ein Titel fehlt aber noch in seinem Palmarès, eine Olympische Goldmedaille im Einzel. Im kommenden Jahr nimmt er wohl seinen letzten Anlauf, diesen «Makel» auszumerzen.

«Wenn eine Medaille nicht das Ziel ist, warum gehst du dann überhaupt? Klar denke ich, dass etwas möglich ist», sagt Federer im «sportpanorama» und schliesst auch eine Teilnahme im Doppel oder Mixed nicht aus.

Tokio 2021 vor Augen, ist auch Antrieb auf dem Weg zurück: «Ich mache den Reha-Block und die ganze Konditions-Phase lieber jetzt, während ich noch aktiv bin. Weil nachher würde ich eh nichts mehr machen, ganz ehrlich. Dann werde ich faul und ich weiss auch nicht … Und so habe ich noch ein Ziel vor Augen», meint Federer.

Kann Federer noch einmal Weltklasse-Niveau erreichen?

Tennis-Experte Heinz Günthardt verfolgt die Karriere von Federer seit Beginn. Traut er der aktuellen Weltnummer vier ein weiteres Traum-Comeback zu? «Er wird mit 39 Jahren sicher immer noch gleich gut Tennis spielen wie mit 38, das ist zweifelsfrei.» Das grosse Fragezeichen sei, ob Federer rein von der Geschwindigkeit und der Beinarbeit noch mit den Jüngeren werde mithalten können. «Ich glaube, er wird es herausfinden», meint Günthardt ohne sich auf die Äste zu wagen. Es sei deshalb aber sicher kein Zufall, dass Federer einen längeren Konditionsblock einschiebe.


Sydney 2000

Den damals 19-jährigen Schweizer hat kaum jemand auf der Rechnung, er hat zu diesem Zeitpunkt noch kein Turnier auf Profistufe gewonnen. Federers Reise endet erst im Halbfinal, dort unterliegt er Tommy Haas. Dennoch wird er das Turnier in bester Erinnerung behalten, schliesslich lernt er seine spätere Frau Mirka Vavrinec kennen.

Athen 2004

Federer führt die Schweizer Delegation als Fahnenträger an und ist der grosse Favorit auf Gold. Der grosse Schock folgt in der 2. Runde, Federer scheitert am damals noch unbekannten und inzwischen zurückgetretenen Tomas Berdych.

Peking 2008

Wie vier Jahre zuvor scheitert Fahnenträger Federer im Einzel überraschend früh. Im Viertelfinal wirkt der Schweizer wie ein Schatten seiner selbst und unterliegt dem Amerikaner James Blake in zwei Sätzen. Dafür gewinnt er mit Stan Wawrinka im Doppel sensationell Gold.

London 2012

4.26 Stunden dauert sein Halbfinal gegen Juan Martin del Potro. Federer gewinnt im dritten Satz mit 19:17. Zwei Tage später im Final gegen Andy Murray ist er ausgepumpt und chancenlos. Immerhin holt er seine erste und bislang letzte Olympia-Medaille im Einzel.

Rio 2016

Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro verpasst Federer verletzt – ein herber Rückschlag. Für die Schweizer Tennis-Fans ist die Absage doppelt bitter, denn Federer plante auch im Mixed-Doppel an den Start zu gehen, gemeinsam mit Martina Hingis.

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