Roger Federer gewinnt zum zehnten Mal die Swiss Indoors. Der 38-Jährige setzt sich im Final seines Heimturniers in Basel gegen den Australier Alex de Minaur (ATP 28) in 68 Minuten 6:2, 6:2 durch.
Federer hält damit bei 103 Turniersiegen. Nur noch sechs Titel fehlen ihm zum einst für unerreichbar gehaltenen Rekord von Jimmy Connors. Dass er auch im fortgeschrittenen Tennis-Alter zu den vier besten Tennisspielern der Welt neben Novak Djokovic, Rafael Nadal und dem in den letzten Monaten bestechenden Daniil Medwedew gehört, unterstrich er 2019 unter anderem mit den Titeln in Dubai, Miami, Halle und Basel und dem hauchdünn entglittenen neunten Triumph in Wimbledon.
Das sagt Federer (unter Tränen) an der Siegerehrung:
«Gratulation an Alex De Minaur. Es ist schwierig, auf der Tour zu gewinnen, aber du wirst noch deine Erfolge feiern. Du hast in diesem Jahr schon einiges gewonnen. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute. Ich wechsle jetzt auf Schweizer Deutsch ... Ich gratuliere der ganzen Mannschaft. Ein herzlicher Dank auch an die Turnierorganisation. Ihr macht das schon bald 50 Jahre. Es ist ein unglaublicher Event und alles war wieder hervorragend organisiert. Danke vielmals an alle. Auch an meine Familie. Herzlichen Dank. Auch an die Schieds- und Linienrichter. Und natürlich an die Ballkinder, so hat es auch bei mir angefangen, wie inzwischen alle wissen. Herzlichen Dank, dass ihr mitmacht. An meine Familie ein ganz besonderes Dankeschön. Ohne sie würde gar nichts mehr gehen. Ich hätte nie gedacht, dass ich zehn Mal hier gewinnen werde. Ich dachte sogar, dass ich nicht einmal gewinnen werde. Deshalb ist das ganz ganz speziell.» Tränen bei Federer. Nach einem Moment fährt er weiter: «Also, bringen wir das hier zu ende. Vielen Dank. Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr. Vielen, vielen Dank!»
Mit nunmehr 38 Jahren dominierte Federer die Swiss Indoors nach Belieben. Zum 19. Mal trat er im Haupttableau an, so überlegen wie dieses Mal war er noch nie. Begünstigt auch von einem Freilos im Viertelfinal nach der Aufgabe von Stan Wawrinka gab er in der ganzen Woche lediglich 18 Games ab. 263 (bestechende) Minuten reichten, um den Jubiläums-Triumph perfekt zu machen, der ihm in diesem Sommer auch schon in Halle gelungen ist.
Nur vier dieser 18 Games gehen auf das Konto von Alex de Minaur, der sich mit seinen Defensivkünsten als Ungesetzter in den Final kämpfte, der gegen den in allen Belangen überzeugenden Federer aber ähnlich chancenlos war wie zuvor Peter Gojowczyk, Radu Albot und Stefanos Tsitsipas.
Fünfter Sieg in Basel in Serie
Zwar zwang der 20-jährige De Minaur den Schweizer vermehrt in Ballwechsel, auch er musste sich auf der schnellen Unterlage in der St. Jakobshalle seinen Service aber in beiden Sätzen früh abnehmen lassen. Nur einmal, im siebten Spiel des zweiten Satzes, geriet Federer als Aufschläger ansatzweise in Bedrängnis. Das 0:30 machte er wett, ohne einen Breakball abwehren zu müssen.
Mit dem fünften Triumph in Folge (2016 fehlte er wegen einer Verletzung) baute Federer seine Siegesserie in Basel auf 24 Siege aus. Seine letzte Niederlage datiert von 2013, als er im Final Juan Martin Del Potro unterlag. Bereits vor einer Woche hatte er angekündigt, an seinem Heimturnier anzutreten, solange er noch spielt.