Der Schweizer Alexander Ritschard hinterlässt bei seiner Wimbledon-Premiere einen starken Eindruck. Trotz der Niederlage gegen Stefanos Tsitsipas ist er zufrieden mit seiner Leistung und blickt optimistisch in die Zukunft.
Es war die typische David-gegen-Goliath-Affiche zwischen Stefanos Tsitsipas und dem Schweizer Grand-Slam-Debütanten Alexander Ritschard. Die Nummer 5 der Welt gegen den Qualifikanten. Und dennoch merkte man von diesem Klassenunterschied beim Erstrunden-Duell in Wimbledon nicht viel. Ritschard spielte mutig und mit einem klaren Plan und brachte seinen Gegner mehrmals an den Rand der Verzweiflung.
Für die grosse Sensation reicht es am Ende zwar nicht, dennoch nimmt Ritschard aus diesem Duell mit einem Top-Ten-Spieler viel mit, wie er auch im Interview mit «SRF» sagt: «Klar hätte ich gerne gewonnen, aber ich bin happy, wie ich gespielt habe. Es war ein guter Massstab dafür, wo ich mich noch verbessern kann. Daran werde ich jetzt arbeiten.»
Mit der nötigen Ruhe
Auch beim Interview wirkt der 28-Jährige so ruhig und überlegt wie während der gesamten Partie. Trotz der Premiere schien man bei Ritschard keine Spur von Nervosität ausmachen zu können. Oder täuscht dieser Eindruck? «Beim Betreten des Courts war ich tatsächlich nicht sonderlich nervös, was mich selber etwas überrascht hat. Zu Kribbeln begann es erst beim Stand von 4:1 im ersten Satz. Da hatte ich auch nicht die Routine, den Satz heimzuspielen. Danach hab ich mich aber wieder gefangen und einfach so gut gespielt, wie es ging.»
Das sah phasenweise richtig stark aus. Ritschard forcierte immer wieder die Rückhand von Tsitsipas und rückte in den richtigen Momenten ans Netz vor. So konnte er dem Griechen auch tatsächlich einen Satz abluchsen. Zur Freude des Publikums, welches den Aussenseiter frenetisch anfeuerte. «Ich hatte wirklich viele Fans hier, das war cool.»
Rückkehr ist schon geplant
Im nächsten Jahr will Ritschard auf jeden Fall nach Wimbledon zurückkehren. Dass er hier durchaus Stärken hat, hat er jetzt bewiesen. «Ich werde nächstes Jahr auch versuchen, ein paar Turniere auf Rasen zu bestreiten, um mich etwas besser vorbereiten zu können.»
Für den Moment geht es jetzt aber erst einmal zurück auf Sand. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Schweiz reist Ritschard dann nach Salzburg, wo er sich ebenfalls erst durch die Qualifikation spielen muss, um ins Hauptfeld des Turniers zu kommen.