Andy Murray zwingt Stefanos Tsitsipas in der ersten Runde der US Open in den fünften Satz, muss sich dann aber doch noch geschlagen geben. Nach der Partie schimpft der Schotte über das Verhalten des Griechen.
Was für ein Kampf von Andy Murray! Der dreifache Grand-Slam-Sieger, der seit zweieinhalb Jahren mit einer künstlichen Hüfte spielt, verlangt der Weltnummer 3 Stefanos Tsitsipas alles ab, verliert den Fünfsatz-Krimi am Ende nach knapp fünf Stunden aber mit 2:6, 7:6 (9:7), 3:6, 6:3, 6:4.
Für seinen heroischen Kampf wird der US-Open-Sieger von 2012 von den Zuschauern gefeiert. Murray selbst ist allerdings stinksauer wegen des Verhaltens seines Gegners. Vor dem Entscheidungssatz verschwindet Tsitsipas in die Kabine – und kehrt einfach nicht mehr zurück. Ganze acht Minuten lang dauert die Toilettenpause. Murray macht seinem Ärger auf dem Court Luft: «Jedes Mal ist er 20 Minuten lang weg. Ich war in meinem Leben noch nie so lange auf der Toilette. Was macht er da?»
Murray kassiert danach umgehend das Break und kann diesen Rückstand dann nicht mehr aufholen. So endet die dramatische Partie im Arthur Ashe Stadium in grossem Frust. Nach der Niederlage schimpft Murray auch in seiner Medienkonferenz über Tsitsipas: «Ich habe jeglichen Respekt vor ihm verloren. Das ist doch Unsinn, und er weiss es.»
Was der 34-jährige Schotte meint: Die langen Pausen hätten ihn körperlich beeinträchtigt. «Wenn du einen solch brutalen Match spielst wie diesen und dann sieben oder acht Minuten warten musst, kühlst du einfach ab», sagt er. «Statt zu sagen, wie gut Tsitsipas gespielt hat, sitze ich hier und spreche über WC-Pausen, medizinische Time-outs und Verzögerungen des Spiels. Das ist doch Quatsch. Das sollte einfach nicht sein.» Milos Raonic pflichtet ihm bei und setzt einen Tweet ab: «Andy hat recht!»
Und Tsitsipas? Der zeigt wenig Verständnis für Murrays Vorwürfe. «Wenn er mir etwas sagen will, kann er es mir unter vier Augen mitteilen», so der Grieche. «Ich glaube nicht, dass ich irgendwelche Regeln gebrochen habe. Ich weiss nicht, wie sich mein Gegner während des Spiels fühlt. Und ehrlich gesagt ist das auch nicht meine grösste Sorge.»