GOAT-Treffen Fotograf berichtet: «Maradona hat Federers Bilder geküsst, bevor er ihn getroffen hat»

28.11.2020

Zwei Ausnahmeathleten unter sich: Roger Federer mit Diego Maradona (2010).
Zwei Ausnahmeathleten unter sich: Roger Federer mit Diego Maradona (2010).
Bild: Getty

Die verstorbene Fussball-Legende Diego Maradona war ein grosser Tennisfan. Sein Lieblingsspieler war neben seinen Landsmännern Roger Federer. Seine Begegnungen mit dem Schweizer waren für ihn ein äusserst emotionales Ereignis, wie ein Augenzeuge berichtet.

Diego Armando Maradona starb am Mittwoch im Alter von 60 Jahren in seinem Haus in Tigre. Die Nachricht über den Tod der Fussball-Legende bestürzte auch viele Menschen in der Tennis-Szene. Der Argentinier war  ein grosser Fan der gelben Filzkugel, auch wenn er dort nur über ein bescheidenes Niveau verfügte.

Umso enthusiastischer unterstützte «D10S» sein Heimatland im Davis Cup.  Und wenn es sein Terminkalender erlaubte, beehrte er auch andere Tennis-Turniere. Kein Wunder, traf er sich dort jeweils mit den besten Tennisspielern, darunter natürlich auch Roger Federer.

Der in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebende argentinische Sportfotograf Jorge Ferrari erinnert sich in der «Khaleej Times» an ein Treffen zwischen den beiden 2013 in Dubai. «Er kam, um Roger Federer zu verfolgen. Am Ende des Spiels wollte Maradona Federer treffen», so Ferrari. «Also gingen wir mit ihm durch den Tunnel des Dubai-Stadions, in dem sich alle Bilder der Turniersieger befinden, und er hielt immer wieder inne und küsste die Federer-Bilder.»

«Als Federer schliesslich nach dem Ende seines Spiels in die Katakomben kam, weinte Maradona fast. Er umarmte und küsste ihn. Maradona war wirklich in Ehrfurcht vor Federer.» Das Fazit von Ferrari: «Er war super aufgeregt, als wäre er ein kleines Kind, das sein Idol trifft.»

Maradona: «Du wirst immer der Grösste sein»

Die Bewunderung für den «Maestro» riss auch später nicht ab. Vor einem Jahr machte Roger Federer im Rahmen seiner Südamerika-Tournee auch Halt in Buenos Aires. In einer Videobotschaft, die vor dem Spiel im Stadion abgespielt wurde, lobte er den 20-fachen Grand-Slam-Sieger in höchsten Tönen.

«Hallo Meister, oder «Maschine», wie ich dich gerne nenne. Du warst und du wirst immer der Grösste sein», schwärmt der Weltmeister von 1986. «Es gibt keinen wie dich. Du sollst wissen, dass du mich immer anrufen kannst, wenn du irgendwelche Probleme in meinem Land haben solltest», so Maradona. «Einen grossen Kuss für deine Frau und deine Kinder. Du bist, wie ich sage, eine Maschine – der Grösste aller Zeiten.» Kein Wunder also, dass bei Federer während der Videobotschaft ein paar Tränen kullerten.

Wie ein Treffen der beiden Sportgrössen jüngst aussah, sieht man in einem erst ein paar Monate alten Video. Dort empfängt Maradona mit Federer-Kappe «seinen Freund». Im Rahmen seiner Netflix-Doku «Maradona in Mexiko» verriet er auch erneut, wer für ihn der beste Tennisspieler aller Zeiten ist: «Nadal und Djokovic sind fantastisch, aber eine Maschine wie Federer sind sie nicht.» Eine Würdigung für den 39-Jährigen des wohl grössten Fussballers – ein schöneres Lob kann es eigentlich nicht geben.


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