Laver Cup Fognini: «Es ist ja nicht meine Schwester, die über Tennis spricht»

wer

21.9.2019

Keine alltägliche Situation: 39 Grand-Slam-Titel reden auf Fabio Fognini ein. Weiter links steht zudem Björn Borg, der auch auf 11 Major-Siege kommt.
Keine alltägliche Situation: 39 Grand-Slam-Titel reden auf Fabio Fognini ein. Weiter links steht zudem Björn Borg, der auch auf 11 Major-Siege kommt.
Bild: Keystone

3:1 führt Europa nach dem ersten Tag des Laver Cup. Am Samstag fordert Nick Kyrgios Roger Federer. Auch Rafael Nadal kommt zu seinem ersten Einsatz.

Was war das für ein Gänsehautmoment beim Laver Cup in Genf, als am Freitagnachmittag um 13 Uhr den 17’000 Fans in der Palexpo-Halle die Spieler der beiden Teams vorgestellt wurden. So manchem Anwesenden dürfte zu diesem Zeitpunkt bewusst geworden sein, was er hier gerade erleben darf.



Nach dem Einmarsch von Rafael Nadal, der mehr Applaus als alle anderen vor ihm erhalten hatte, war die Reihe an Lokalmatador und Turnierinitiant Roger Federer. Diesen Moment beschreibt Teamkollege Dominic Thiem so: «Die Atmosphäre war unglaublich. Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Lärm gehört, als Roger in die Halle kam.»

(Im Video ab ca. 1:50 Nadal, dann Federer)


Verrückt: Fognini wird von «50 Major-Siegen» gecoacht – und verliert

Im Gegensatz zu Dominic Thiem, der sein Auftaktspiel gegen Denis Shapovalov nach abgewehrten Matchbällen doch noch gewinnen konnte, musste Fabio Fognini gegen Jack Sock unten durch. Der Italiener kam gerade im ersten Satz überhaupt nicht auf Touren und verlor letztlich 1:6 und 6:7.

Das Besondere beim Laver Cup ist ja mitunter, dass die Teamkollegen am Court-Rand das Geschehen mitverfolgen, mitfiebern und ihre Partner auch beraten dürfen. So kommt es in der zweiten Partie des Tages zur nicht alltäglichen Situation, dass Team-Coach Björn Borg (11 Grand-Slam-Siege), Roger Federer (20) und Rafael Nadal (19) auf Fabio Fognini einreden.

Eine einmalige Situation, die Fognini kommentiert: «Ich habe einfach nur meine Ohren geöffnet, als sie mit mir gesprochen haben. Das passiert ja nicht jede Woche. Es war kein zusätzlicher Druck oder so. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich neben diesen Legenden des Sports spielen darf.»

Und weiter: «Roger und Rafa haben mich unterstützt. Sie haben mir geraten, ich solle ihnen zuhören, da sie von aussen vielleicht etwas gesehen hätten, das mir selbst nicht aufgefallen sei. Es ist ja nicht meine Schwester, die mit mir über Tennis spricht. Jeder kennt diese beiden Jungs (…).»



Federer: «Unser Coaching war schrecklich»

Federer meint auf der abschliessenden Pressekonferenz am späten Freitagabend dazu: «Das war schreckliches Coaching. Vor, während und nach der Partie. Fabio war nicht zufrieden mit seiner Leistung, wir haben versucht, es zu ändern. Er war dran, aber es hat nicht geklappt. Natürlich hat es Jack Sock auch hervorragend gemacht.» Dieser Sock lobte später die Leistung Federers im Doppel: «Er hat übermenschlich gespielt.» Sock bezog sich dabei wohl auf die 16 ausgelassenen Break-Chancen des «Team World».

Roger Federer blickt nun dem Duell mit Nick Kyrgios entgegen (ca. 14:30 Uhr). «Es ist immer eine grosse Aufgabe, gegen Nick zu spielen. Insbesondere hier beim Laver Cup.» Der Modus beim Laver Cup sieht vor, dass sich die Europäer die Gegner am Samstag auswählen können, weil sie am Freitag besser waren. Am Sonntag, wenn die meisten Punkte vergeben werden (drei pro Sieg), wird das «Team World» wählen können, gegen wen es die drei Einzelpartien austragen möchte. So werden die Voraussetzungen geschaffen, dass der Wettbewerb bis ganz am Schluss spannend bleibt.

Die Spiele am Samstag

Die Spiele am Freitag

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport