Ein Phänomen «Eisklotz» Medvedev nimmt den Sieg zur Kenntnis: «Ich feiere meine Siege nicht»

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23.11.2020 - 07:38

Er ist und bleibt schwer zu fassen: Daniil Medvedev reagiert auf den Sieg bei den ATP Finals – den bisher grössten Triumph seiner Karriere – extrem cool. Dabei hätte der Weltranglistenvierte eigentlich allen Grund zum Jubeln am Ende einer famosen Woche.

Ohne echte Jubelgeste nach dem Matchball nimmt Daniil Medvedev seinen Sieg bei den ATP Finals hin und tippt danach seelenruhig auf seinem Handy herum. Man hat das Gefühl: Dieser Typ könnte im Lotto gewinnen und er würde es achselzuckend registrieren. Später sagt Medvedev: «Im Tennis bin ich wahrscheinlich der Erste. Ich feiere meine Siege nicht, das ist einfach mein Ding – und ich mag es», so der 24-Jährige nach dem grössten Erfolg seiner Karriere.

«Wie lange dauert das hier noch?», scheint sich Medvedev nach dem Sieg zu fragen.
«Wie lange dauert das hier noch?», scheint sich Medvedev nach dem Sieg zu fragen.
Bild: Getty

Er habe sich dazu im vergangenen Jahr entschieden. «An einem Punkt in der Karriere entscheidet jeder, etwas Besonderes zu machen. Einer feiert besonders, ein anderer applaudiert den Zuschauern», sagt Medvedev. Er habe das während der US Open (2019, Anm. d. Red.) entschieden, als er «eine schwierige Zeit mit den Zuschauern hatte», dass das sein Ding sein werde.

In einem hochklassigen Endspiel von London hatte sich Medvedev zuvor mit 4:6, 7:6 (7:2) 6:4 gegen Dominic Thiem durchgesetzt. «Das war einer meiner besten Siege», so der Weltranglistenvierte. «Das ist ein grosser Schub für alle Grand Slams, die kommen.»

Djokovic, Nadal und Thiem in derselben Woche geschlagen

Medvedev bleibt beim Saisonfinale der acht besten Tennisprofis des Jahres ohne Niederlage auch in den Gruppenspielen und schafft es, in einer Woche die Top Drei der Weltrangliste zu besiegen: Novak Djokovic aus Serbien, den Spanier Rafael Nadal und eben Thiem. Mit dem Weltranglistenvierten Medvedev dürfte auch im kommenden Jahr zu rechnen sein. Wann und wie die neue Saison beginnt, ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch fraglich.

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