Nach sechs gemeinsamen Jahren und 12 gewonnenen Grand-Slam-Titel trennen sich die Wege von Novak Djokovic und Goran Ivanisevic. In einem Interview erklärt der Erfolgstrainer die Gründe für den Entscheid.
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- Novak Djokovic und Trainer Goran Ivanisevic trennen sich nach sechs erfolgreichen Jahren. Gemeinsam konnten die beiden zwölf Major-Titel bejubeln.
- In einem Interview spricht Ivanisevic erstmals ausführlich über die Trennung, für die es nicht «den einen Grund» gegeben habe. «Eine Ursache war aber in der Tat das Gefühl der Sättigung und Ermüdung», so Ivanisevic.
- Einen angeblichen Streit mit seinem langjährigen Schützling dementiert der Kroate.
Seit 2018 gehörte Goran Ivanisevic zum Trainerteam von Novak Djokovic, feierte zahlreiche Erfolge und hatte grossen Anteil daran, dass der Serbe seinen Aufschlag in den letzten Jahren noch einmal verbessern konnte. Insgesamt 12 Grand-Slam-Triumphe konnte das Duo gemeinsam einfahren, bevor Djokovic in der vergangenen Woche überraschend die Trennung bekannt gab.
Über die Gründe dafür wird anschliessend viel spekuliert. Auch Ivanisevic selbst sagt in einem Interview mit dem serbischen Sender «Sport Klub», er habe viel gelesen über mögliche Gründe für das Aus. Nur entspreche keine Version auch nur annähernd der Wahrheit.
«Den einen Grund» für die Trennung gibt es gemäss Ivanisevic nicht. «Eine Ursache war aber in der Tat das Gefühl der Sättigung und Ermüdung. Es waren fünf wirklich schwere und intensive Jahre», gesteht der 52-Jährige.
«So wie ein Auto»
Vor allem die Corona-Zeit verlangt dem Djokovic-Team alles ab. «Die Menschen vergessen, dass es während der Pandemie eine Phase gab, in der er aufgrund seines Impfstatus als grösster Bösewicht des Planeten hingestellt wurde», so Ivanisevic. «Wir waren immer in einem Schwebezustand – spielen, nicht spielen, sich vorbereiten, dann die geänderten Vorschriften, die uns die Einreise und das Spielen verboten. Und nicht zu vergessen Australien und das ganze Chaos.» 2022 wurde Djokovic in Melbourne die Einreise verweigert, weil er kein gültiges Visum hatte.
Die intensiven Jahre hinterlassen Spuren. «So wie ein Auto regelmässig in die Werkstatt muss, um wieder in Schuss gebracht zu werden, so war ich einfach müde von ihm, und er wurde müde von mir. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihm nicht mehr helfen kann», sagt der Wimbledonsieger von 2001.
Einen angeblichen Streit mit seinem langjährigen Schützling dementiert Ivanisevic entschieden und erklärt: «In Amerika, als ich mit Novak sprach, sagte er etwas Gutes: Es gibt keinen richtigen oder falschen Moment, es gibt nur den Moment, wenn es passiert, wenn zwei Menschen sich einig sind, dass es Zeit ist.»