Böni zum Trainer-Knall beim FCB Wenn Vogel keinen Erfolg hat, nervt er alle – Celestini muss Ruf aufpolieren

Von Jan Arnet

31.10.2023

«Vogel wurde vom Liebling zur verhassten Figur beim FCB»

«Vogel wurde vom Liebling zur verhassten Figur beim FCB»

Heiko Vogel wird als Trainer des FC Basel entlassen. Fabio Celestini übernimmt die Mannschaft bis Ende Saison. Die Einschätzung von blue Sport Chefredaktor Andreas Böni.

31.10.2023

Der FC Basel entlässt Heiko Vogel. Fabio Celestini übernimmt die Mannschaft bis Ende Saison. Die Einschätzung von blue Sport Chefredaktor Andreas Böni zum Trainerwechsel.

Von Jan Arnet

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nur einen Monat nach seiner Rückkehr an die FCB-Seitenlinie muss Heiko Vogel wieder Platz machen. Der 47-Jährige, der Anfang Jahr eigentlich als Sportchef geholt wurde, wird entlassen.
  • Bis zum Ende der Saison übernimmt Fabio Celestini die Mannschaft. Er soll den FCB, das Schlusslicht der Super League, aus der Krise führen. 
  • blue Sport Chefredaktor Andreas Böni kann die Entscheidung des FC Basel nachvollziehen und hält das Experiment Celestini beim FCB für «spannend».

«Basel atmet auf», beginnt Andreas Böni seine Einschätzung zum Trainer-Knall beim FCB. Heiko Vogel stand seit Wochen in der Kritik. Seine im Sommer wild zusammengekaufte Truppe bringt kein Bein vors andere, steht nach elf Spielen mit nur fünf Punkten am Tabellenende der Super League. 

Nachdem er schon seinen Posten als Sportchef abgeben musste, hat Vogel nun auch als Bis-auf-Weiteres-Trainer ausgedient. Nur vier Wochen nachdem der FCB die Entlassung von Timo Schultz bekannt gegeben hatte.

Dass nun auch Vogel gehen muss, sei keine allzu grosse Überraschung, meint Böni: «Wenn man so auftritt wie er, ist es im Erfolgsfall Kult. Aber wenn man keinen Erfolg hat, ist es nur bemühend und du nervst wahnsinnig schnell alle.»

Immer wieder Theater mit Vogel

Der 47-jährige Deutsche habe die Mannschaft nicht richtig zusammengestellt und nun auch keinen Erfolg gehabt. «So ist es nur konsequent, wie man es jetzt macht», sagt der blue Sport Chefredaktor. «Vogel wurde vom Liebling zur verhassten Figur.»

Zehn Monate nach seiner Rückkehr zum FC Basel muss Heiko Vogel wieder gehen.
Zehn Monate nach seiner Rückkehr zum FC Basel muss Heiko Vogel wieder gehen.
Keystone

Nicht nur fachlich, auch menschlich hätte es mit Vogel immer wieder Theater gegeben. «Er ist schon mit Thorsten Fink, der ja sein Cheftrainer war, schlecht auseinandergegangen. Dasselbe passierte Jahre später mit Alex Frei. Viel Geschirr wurde zerschlagen. Das spricht nicht für die Art und Weise, wie Vogel intern gearbeitet hat», so Böni.

Aber auch Klubboss David Degen müsse sich einiges vorwerfen lassen. Böni: «Er wusste nicht, was er sich mit Heiko Vogel ins Boot holt und was das für eine Wirkung hat auf seine Leute beim FC Basel. Das war schlecht.»

«Celestini muss seinen Ruf wieder aufpolieren»

Der FCB steckt in einer prekären Lage und hat nun die Notbremse gezogen – und mit Fabio Celestini sogleich einen neuen Trainer präsentiert. Celestini stand in Basel schon mehrmals auf der Liste, weiss Böni. «Er spielt einen sehr attraktiven Fussball. Aber auch bei ihm sagt man, dass er charakterlich nicht ganz einfach zu führen ist.»

In Sion musste Fabio Celestini letzte Saison nach nur sechs Spielen (zwei Remis, vier Niederlagen) schon wieder gehen.
In Sion musste Fabio Celestini letzte Saison nach nur sechs Spielen (zwei Remis, vier Niederlagen) schon wieder gehen.
Keystone

Celestini hat langjährige Erfahrung im Schweizer Fussball. Seit 2015 stand der 48-Jährige für Lausanne, Lugano, Luzern und Sion in 179 Super-League-Spielen an der Seitenlinie. Mit dem FCL gewann er 2021 den Cup. Seinen letzten Job in Sion verlor Celestini im Februar aber schon nach wenigen Monaten wieder.

«Er muss seinen Ruf wieder aufpolieren», meint der blue Sport Chefredaktor. Gleichzeitig begibt sich Celestini ins Haifischbecken am Rheinknie, wo Heiko Vogel nun schon zum fünften Trainer wurde, den David Degen seit seiner Übernahme im Mai 2021 entlassen hat. Böni: «Man darf sehr gespannt sein, wie das Experiment Fabio Celestini und der FC Basel auf den Weg kommt.»