Seit vier Jahren gibt es in der Schweiz den Video Assistent Referee (VAR). In der abgelaufenen Spielzeit sorgte er besonders oft für Diskussionen.
Vorab in Basel und in Sitten sah man sich wiederholt von Entscheidungen auf dem Platz benachteiligt. Meist ging es darum, wann der VAR eingriff und wann nicht. «In dieser Thematik spielen viele Emotionen mit. Aussagen, die unmittelbar nach dem Spiel fallen, werden mit etwas Abstand oft relativiert», sagte Claudius Schäfer im Interview mit Keystone-SDA.
Trotzdem sieht der CEO der Swiss Football League (SFL) Handlungsbedarf. «Der VAR sollte nur bei klaren und offensichtlichen Fehlentscheiden eingreifen. Dieser wichtige Vorsatz wurde meines Erachtens in dieser Saison nicht mehr so konsequent angewendet wie noch in der ersten Phase nach der Einführung vor vier Jahren.»
Austausch von Schiris und Spielern abseits des Rasens?
Für den Liga-CEO ist wichtig, dass die Saison eingehend analysiert wird. «Dabei gilt es die Frage zu klären, ob das Schiedsrichter-Team noch zusätzlich begleitet werden soll.» Zu Beginn profitierten die Unparteiischen von der Betreuung des ehemaligen FIFA-Schiedsrichters Helmut Krug, der zusammen mit Projektleiter Reto Häuselmann für die Einführung zuständig war. Ihre Mandate sind inzwischen abgelaufen.
Schäfer schlägt zudem vor, dass sich Schiedsrichter und Spieler öfter in neutraler Umgebung austauschen und sich so wieder annähern. «Mir scheint, dass der Umgang zwischen Unparteiischen und Spielern früher unkomplizierter war», so der 51-Jährige. «Vielleicht fielen während dem Spiel auch mal grenzwertige Worte, danach konnte man sich aber immer die Hand geben und ohne nachtragend zu sein auseinandergehen.»
Am Freitag zieht die Schiedsrichterkommission des Schweizerischen Fussballverbandes in einer Medienkonferenz die Saisonbilanz.