In der vergangenen Woche geben die Grasshoppers bekannt, dass Präsident Sky Sun aus privaten Gründen per sofort zurücktritt. Offenbar ziehen auch die chinesischen Investoren einen Rückzug in Betracht.
«Die Gründe, die mich zu dieser schwierigen Entscheidung veranlasst haben, sind rein familiärer Natur. Ich habe erkannt, wie wichtig es für mich ist, für meine Familie da zu sein und mein dreijähriges Kind aufwachsen zu sehen», erklärt Sky Sun am vergangenen Montag in einer Medienmitteilung seinen plötzlichen Rücktritt als GC-Präsident.
Obwohl die Begründung auf den ersten Blick nachvollziehbar erscheint, entstehen Zweifel: Ist Sun tatsächlich freiwillig gegangen oder haben die chinesischen Investoren genug gesehen?
Am Samstag beim Zürcher Derby taucht dann ein neuer Name im Letzigrund auf: Bill Pan. Pan soll Fosun-Boss Guo Guangchang sehr nahestehen und den GC-Deal für das Fosun-nahe Unternehmen Champion Union HK Holdings Limited abgewickelt haben. Zudem ist er offenbar zuständig für Investitionen im Sportbereich des Unternehmens. Pan soll während drei Wochen in der Schweiz bleiben und sich ein besseres Bild des Schweizer Rekordmeisters machen.
Neuer Präsident oder neue Investoren?
Die Frage drängt sich auf: Zu welchem Zweck? Soll Pan bloss an die chinesischen Investoren berichten und ein Wunschprofil von Sky Suns Nachfolger erstellen? Oder soll er den Weiterverkauf von GC an neue Investoren vorbereiten?
Interims-Präsident András Gurovits hofft zumindest auf ein Umdenken, wie er dem «Blick» verrät: «Ich stosse bei Pan auf offene Ohren. Mehr Autonomie ist realistisch – aber natürlich unter Berücksichtigung, dass der Klub in chinesischem Besitz bleibt.» Das ist derzeit aber fraglich.
Gemäss «nau.ch» gibt es drei Interessenten, die einen Kauf des Klubs in Erwägung ziehen. Sie kommen aus der Schweiz, den USA und Saudi-Arabien. Allerdings habe GCs finanzielle Situation die Kaufabsichten bei allen drei potenziellen Abnehmern gehemmt. Fosun soll für eine Klub-Übernahme rund 30 Millionen Franken verlangen.