Matchwinner Ramizi zeigt GC-Fans den Mittelfinger Berner: «Schade, dass er sich selbst so aus dem Rennen nimmt»

Von Luca Betschart

16.10.2022

221015_WIN-GC_Rote_Karte_1_0_Ramizi

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15.10.2022

Der FC Winterthur fährt im Kantonsderby gegen GC den ersten Heimsieg in der obersten Spielklasse seit 1985 ein. Matchwinner Samir Ramizi leistet sich nach dem Schlusspfiff aber einen Aussetzer, der die Freude beim Aufsteiger trübt.

Von Luca Betschart

Vor gut einem Monat geht der FC Winterthur auf der Schützenwiese gegen Luzern mit 0:6 unter. Nach 8 Saisonspielen in der obersten Spielklasse steht der Aufsteiger mit nur zwei Punkten und noch ohne Sieg da, die Super-League-Tauglichkeit des FCW wird längst hinterfragt. Doch der Weckruf kommt offenbar rechtzeitig.

Seit der Kanterniederlage gegen den FCL hat Winterthur keine Partie mehr verloren. Aus den letzten drei Matches holt man sieben Zähler und feiert gegen Kantonsrivale GC den ersten Heimsieg in der Super League seit 37 Jahren. «Ein Stück Vereinsgeschichte, das wir heute schreiben durften», jubelt Remo Arnold nach dem Schlusspfiff im Interview mit blue Sport. «Das ist der erste Schritt, den wir jetzt gemacht haben. Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass wir darauf aufbauen können.»

Ein Aussetzer nach dem Schlusspfiff

Trainer Bruno Berner freut, dass man zum dritten Mal in Folge aus dem Spiel ohne Gegentor bleibt. Er kündigt an: «Das ist Motivation pur, um weiterzumachen. Wir nehmen den Fuss sicher nicht vom Gas, wissen aber auch, dass es da und dort noch Korrekturen braucht, um weiterhin punkten zu können», mahnt der 44-Jährige.

Für die Winterthurer setzt es zum Ende eines fast perfekten Abends allerdings noch einen Dämpfer ab. Ausgerechnet Matchwinner Samir Ramizi, dem nach 51 Minuten das goldene Tor gelingt, sorgt nach dem Schlusspfiff für einen unrühmlichen Höhepunkt und zeigt den GC-Fans, die ihn zuvor offenbar beleidigt haben, den Mittelfinger (im Video oben). Dem VAR entgeht das nicht.

Berner: «Werden es intern anschauen»

Nachdem Schiedsrichter Cibelli die TV-Bilder konsultiert, sanktioniert er die obszöne Geste mit einer Roten Karte. Ramizi wird dem FCW deshalb zumindest am Dienstag im Heimspiel gegen Sion nicht zur Verfügung stehen. «Ich habe es nicht gesehen und kann es nicht bewerten. Wir werden es sicher intern anschauen», sagt Coach Berner. «Fakt ist: Er wird uns fehlen. Er hat heute einen sehr guten Match gespielt. Schade, dass er sich selbst so aus dem Rennen nimmt.»

Berner: «Motivation pur»

Berner: «Motivation pur»

15.10.2022

In der hitzigen Schlussphase auf der Schützenwiese kommt es bereits während der Partie zu einer unschönen Szene. In der 77. Minute wird Roman Buess von einem Gegenstand, wohl ein Feuerzeug, aus der GC-Kurve getroffen. Unmittelbare Konsequenzen hat die Aktion keine, Buess kann in der Folge weiterspielen. Ein Nachspiel in Form einer Strafe der Swiss Football League ist aber nicht auszuschliessen – genau wie für Samir Ramizi.

Winterthur – GC 1:0

Winterthur – GC 1:0

Credit Suisse Super League, 11. Runde, Saison 22/23

15.10.2022