Hugo Steinegger, OK-Pressechef der Weltcup-Rennen in Crans-Montana, nimmt im Gespräch mit blue Sport Stellung zur Kritik an der Piste Mont Lachaux und erklärt, was ihm so kurz vor dem Rennen noch Bauchschmerzen bereitet.
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- Die hohen Temperaturen machen den Organisatoren der Weltcup-Rennen in Crans-Montana zu schaffen und sorgen dafür, dass es nach dem ersten Training Kritik von einigen Fahrerinnen gibt.
- Im Gespräch mit blue Sport nimmt OK-Pressechef Hugo Steinegger Stellung und spricht von zwei Stellen, die ihm derzeit noch Sorgen bereiten.
- Bezüglich der Diskussionen um die Präparation der Piste sagt Steinegger: «Es ist wie im Fussball: Es hat mehrere Experten.»
Vor dem vollgepackten Speed-Wochenende mit zwei Abfahrten und einem Super-G machen die hohen Temperaturen den Veranstaltern in Crans-Montana zu schaffen. Die Wärme setzt der Piste Mont Lachaux vor allem im unteren Teil arg zu. Prompt wird nach dem ersten Training am Mittwoch Kritik aus dem Fahrerinnenlager laut.
Allen voran Jasmine Flury wählt deutliche Worte: «Der unterste Teil der Strecke ist nicht weltcupwürdig. Du kriegst keinen Grip, rutschst weg – es fühlt sich nicht gut an.» Die Norwegerin Kajsa Vickhoff bläst ins gleiche Horn: «Sie sind nicht die besten Salzer hier. Man sollte 100 Norweger einfliegen, die diesen Job erledigen – dann wäre es perfekt.»
Einzelne Stellen «bereiten etwas Sorgen»
Natürlich bekommt das Organisationskomitee die negativen Rückmeldungen mit – und nimmt sich diese auch zu Herzen. «Solche Kommentare wischt man nicht einfach unter den Tisch», versichert Hugo Steinegger, Pressechef des OK, im Gespräch mit blue Sport. Zugleich erklärt er: «Auf der anderen Seite müssen die Fahrerinnen verstehen, dass solche Temperaturen ein Problem sind. Da kann man nicht erwarten, dass einfach alles tiptop ist. Eine Abfahrt, die eine gewisse Länge hat, hat leider Stellen, die etwas Sorgen bereiten.»
In diesem Jahr habe eine Stelle im oberen Teil sowie der Zielhang durch die steigenden Temperaturen gelitten. Zwar liege genug Schnee, die Oberfläche sei aber etwas «schmierig». Das sei bei Temperaturen von rund sieben Grad auf 2300 Metern über Meer aber kaum zu verhindern. «Seien wir ehrlich: Da muss auch eine Fahrerin verstehen, wir Organisatoren können nicht zaubern», so Steinegger.
«Es ist wie im Fussball: Es hat mehrere Experten»
Natürlich gebe es jeweils unterschiedliche Meinungen, wann und wie eine Strecke bearbeitet und gesalzen werden soll. «Es gibt Salzdiskussionen. Aber wir müssen Vertrauen haben in unseren Pistenchef und Renndirektoren, dass sie im richtigen Moment salzen», erklärt Steinegger und fügt an: «Es ist wie im Fussball: Es hat mehrere Experten und manchmal ist man sich nicht einig.»
Offenbar treffen Pistenchef Patrice Morisod und sein Team aber genau die richtigen Entscheidungen. Denn am Donnerstag nach dem zweiten und letzten Training fallen die Rückmeldungen weit besser aus. «Der Schnee ist besser, man hat mehr Widerstand. Es ist fast ein Wunder, dass man dies geschafft hat», lobt etwa Michelle Gisin.
Das erkennt auch Jasmine Flury. «Heute war der Schnee gleichmässiger – immer noch weich, aber besser», sagt die 30-Jährige und stellt angesprochen auf ihre Kritik zudem klar: «Es ist unglaublich schwierig. Die Sonne scheint hier schon um sieben Uhr morgens rein – ich mache dem OK keinen Vorwurf, man gibt alles.»
Fr 16.02. 10:15 - 12:00 ∙ SRF zwei ∙ 105 Min
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