Viele sagten ihm eine grosse Karriere als Skispringer voraus. Dann kam die WM – und nichts mehr war so wie vorher. Nun ist die Geschichte von Lukas Müller um ein wunderbares Kapitel reicher.
Rückblende: Im Training zur Skiflug-WM 2016 am Kulm stürzt Lukas Müller, Juniorenweltmeister von 2009, als Vorspringer bei starkem Schneetreiben. Er ist zwar ansprechbar, bleibt aber liegen, da er kein Gefühl mehr in den Beinen hat. Müller bricht sich den sechsten und siebten Halswirbel. Ein Jahr nach dem schweren Sturz von Nick Fairall, der in der Qualifikation zum finalen Springen der Vierschanzentournee in Bischofshofen verunglückte und eine komplette Querschnittslähmung erlitt, steht die Skisprung-Gemeinde erneut unter Schock.
Die Diagnose bei Müller: Eine inkomplette Querschnittslähmung, wodurch ein Teil Nervenstränge über den Spinalkanal erhalten bleiben und immerhin etwas Gefühl in den Beinen zulassen. So niederschmetternd der Befund damals war, so viel Hoffnung ging für Müller mit ihm einher.
Überwältigende Reaktionen
Seit dem fatalen Sturz kämpft sich der Kärtner zurück in sein altes Leben, getrieben von seinem eisernen Willen und mit kleinen «Schritten», wie er in verschiedenen Einträgen auf seiner Facebook-Seite festhält. Zunächst schafft er es, seine Füsse zu bewegen, später steht er aufrecht. Im neuesten Clip ist zu sehen, wie Müller tatsächlich ein paar Schritte geht, sich dreht und wieder zurückgeht – freihändig.
«Das ist das unglaubliche Resultat, wenn andere Menschen noch mehr in dich glauben, als du selbst», schreibt der heute 27-Jährige unter seinen Post und bedankt sich speziell bei seiner Physiotherapeutin Stefanie Füreder, die grossen Anteil an diesem Moment habe. Die Reaktionen seiner Follower sind überwältigend: «Du bist ein Held und eine Inspiration», «Ich habe Tränen in den Augen, du bist ein grosser Kämpfer», «Wahnsinn», «Unglaublich», «Das zählt mehr als jeder Olympiasieg» ... um nur einige zu nennen.