Ski-Märchen mit Johannes Strolz Ski-Märchen in Adelboden: «Sie sind immer hinter mir gestanden»

tbz

9.1.2022

Zenhäusern: «Es fuchst mich schon ein wenig, aber ich bleibe dran»

Zenhäusern: «Es fuchst mich schon ein wenig, aber ich bleibe dran»

Ramon Zenhäusern ist im Weltcup-Slalom in Adelboden als Vierter der Beste eines starken Schweizer Teams. So stufen er und seine Teamkollegen ihre Leistung beim Heim-Rennen ein.

09.01.2022

Er präpariert seine Skier selber, ist nicht mehr Teil des ÖSV-Kader, fährt aber dennoch zum überzeugenden Sieg in Adelboden. Johannes Strolz schreibt am Chuenisbärgli eine märchenhafte Geschichte – auch dank seiner Familie.

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«Ja, das ist wichtig», schreit sich Adelboden-Sieger Johannes Strolz die Freude im Zielraum aus dem Leib. Der Sieg des Österreichers am Chuenisbärgli gleicht einem wahrhaftigen Ski-Märchen.

Erst im vergangenen Sommer wurde Slalom-Spezialist Johannes Strolz aus dem Kader des österreichischen Skiverbands gestrichen. Und obwohl er zwischenzeitlich auf einer Polizeistation arbeitet, gibt er seinen Traum vom Skifahren nicht auf.

«Den kenn ich jetzt schon lang», lacht Landsmann Manuel Feller nach dem Rennen bei «ORF». «Der richtet sich seine Ski selber her», verrät der Zweitplatzierte. «Das ist eine unglaubliche Leistung, da kann ich nur gratulieren.»



Die Leistung einer ganzen Familie

Ohne Service-Hilfe zum Adelboden-Sieg, wie geht das? Für den Sieger selbst ganz klar: Nur dank der Unterstützung aus der Familie. «Das Wichtigste ist, dass ich jetzt meiner ganzen Familie Danke sage», meint der sichtlich gerührte Sieger nach seinem wilden Ritt. «Sie sind immer hinter mir gestanden und jetzt hat es sich endlich ausgezahlt, was ich über die letzten Jahre alles investiert habe.»

«Ich habe immer dran geglaubt, aber ob es dann wirklich passiert. Bei so vielen Rückschlägen fängt man irgendwann an zu überlegen: ‹kann ich das schaffen?›» Dabei wurde Strolz sogar zusätzliche Hilfe vom ÖSV angeboten, wie er selbst sagt: «Nach Madonna hat mit der ÖSV Hilfe von der Servicecrew angeboten. Aber mir war das zu riskant», so der Österreicher, der nicht mitten in der Saison etwas am Material ändern wollte. Die Entscheidung hat sich nun bereits in Adelboden ausgezahlt.

Überzeugende Schweizer werden nicht belohnt

Die Schweizer zeigen in Adelboden ihrerseits eine starke Teamleistung. Für das Podest reicht es am Schluss aber nicht. Dem Treppchen am nächsten kam am Sonntag Ramon Zenhäusern. «Das war ein brutal schwieriger Slalom», meint der 29-Jährige nach dem Rennen. Die Enttäuschung hält sich im Schweizer Kader aber in Grenzen.

«Dieser Podestplatz hier fuchst mich aber schon irgendwie. Irgendwann möchte ich hier schon einmal auf dem Podest stehen», lacht Zenhäusern über seinen unglücklichen vierten Platz.

«Ich war vor zwei Jahren schon Vierter, vor drei Jahren Fünfter. Ich war immer nahe dran. Aber ich bleibe dran. Das heisst, ich muss jetzt noch ein paar Jahre weiterfahren, bis ich hier mal auf dem Podest bin», grinst Zenhäusern.



Strolz merkt nach seinem zweiten Lauf, dass es bis nach ganz vorne reichen könnte.
Strolz merkt nach seinem zweiten Lauf, dass es bis nach ganz vorne reichen könnte.
Bild: Keystone