Übersetzungs-Fauxpas bei Shiffrin ORF-Reporter: «Freue mich, wenn das Thema jetzt Aufmerksamkeit erhält»

Martin Abgottspon

27.1.2023

Mikaela Shiffrin nimmt den Übersetzungsfehler mit Humor, der ORF-Reporter ebenso.
Mikaela Shiffrin nimmt den Übersetzungsfehler mit Humor, der ORF-Reporter ebenso.
Imago

Nach einem Übersetzungsfehler eines ORF-Journalisten ist Shiffrins Zyklus plötzlich in aller Munde. Nun erklärt sich auch der Journalist und freut sich über die breite Berichterstattung.

M. Abgottspon

27.1.2023

Nach ihrem zweiten Sieg am Kronplatz wurde Mikaela Shiffrin im Ziel von ihrer Erschöpfung überwältigt. Offen sprach sie über ihre derzeit «ungünstige Phase im Monatszyklus». Der ORF-Reporter bemühte sich dabei um eine Simultanübersetzung, die aber gründlich nach hinten losging: Statt vom Monatszyklus sprach der Reporter vom Radfahren: «Ich komme nicht einmal dazu, Rad zu fahren, was ich sonst jeden Monat tue. Ich bin einfach zu erschöpft.»

Innert weniger Stunden verbreitete sich das Malheur des Reporters in allen sozialen Medien und auch den grossen Nachrichten-Portalen dieser Welt. Die einen empörten sich, andere waren beim Übersetzungsfehler etwas nachsichtiger.

Shiffrin selbst  und auch andere Athletinnen nahmen es auf jeden Fall mit Humor. Am Donnerstag postete die Amerikanerin ein Video, in dem sie mit dem Fahrrad unterwegs ist. Dazu läuft «Bicycle Race» von Queen. Michelle Gisin kommentierte: «Du bist fantastisch. Zum Glück hast du deine monatliche Radfahrt noch geschafft.»

«Interviewte sind oft nur schwer zu hören»

Mittlerweile hat sich auch der ORF-Reporter zu seinem Lapsus geäussert. In einem Interview mit «heute.at» sagt er: «Die Simultanübersetzungen bei Skirennen sind immer eine Gratwanderung, weil die Interviewten oft nur schwer zu hören sind. Im konkreten Fall habe ich das Wort ‹Cycling› verstanden, was in der Folge zur angesprochenen Übersetzung geführt hat.» Die Aufregung nehme er mit einem Schmunzeln hin. «Ich freue mich, wenn dadurch vielleicht ein auch im Spitzensport sehr wichtiges Thema mehr Aufmerksamkeit erhält».