Abfahrt in Lake Louise Goggia in Lake Louise unschlagbar – Suter starke Dritte

Redaktion blue

4.12.2021

Eine sichtlich zufriedene Corinne Suter rast aufs Podest.
Eine sichtlich zufriedene Corinne Suter rast aufs Podest.
Bild: Keystone

Sofia Goggia gewinnt in Lake Louise auch die zweite Weltcup-Abfahrt des Olympia-Winters. Die Italienerin siegt erneut vor Breezy Johnson. Corinne Suter wird Dritte.

Redaktion blue

4.12.2021

Die Bedingungen hatten sich über Nacht geändert, die Siegerin blieb nicht allzu überraschend die gleiche: 24 Stunden nach dem überlegenen Triumph bei der sonnigen Speed-Ouvertüre doppelte Sofia Goggia in der grauen zweiten Abfahrt im kanadischen Nationalpark Banff souverän nach. Zusammen mit den vier Erfolgen bis zum verletzungsbedingt verfrühten Saisonende im Vorwinter steht die 29-Jährige nun bei sechs Abfahrtssiegen in Folge.

Suter halbiert den Rückstand

Bei leichtem Schneefall büsste Breezy Johnson dieses Mal 84 Hundertstel ein. Das sind rund sechs Zehntel weniger als am Vortag, aber immer noch eine gefühlte Ewigkeit. Auf den 3. Platz schaffte es Corinne Suter anstelle der Österreicherin Mirjam Puchner. Die Weltmeisterin aus Schwyz verbesserte sich damit um zwei Positionen. Ihr Rückstand auf Goggia war mit knapp einer Sekunde weniger als halb so gross im Vergleich zum Freitag.

Sie habe sich viel wohler gefühlt als am Vortag, sagte Suter im SRF-Interview. «Die Bodensicht war zwar viel schwieriger, aber der Schnee kompakter und die Piste nicht mehr so weich.» Dass sie trotz der einen oder anderen Unsauberkeit aufs Podest fuhr, wertete Suter als gutes Zeichen: «Das zeigt mir, dass ich vorne mitmischen kann.»

Die übrigen Schweizerinnen kamen mit den schwierigen Lichtverhältnissen nicht gut zurecht, wobei Joana Hählen als Vierzehnte immerhin eine deutliche Steigerung gegenüber ihrem missglückten Auftakt glückte. Als 28. hatte die Bernerin tags zuvor ohne ersichtlichen Fehler mehr als dreieinhalb Sekunden auf Goggia eingebüsst.

Gut-Behramis komplizierte Woche

Lediglich acht Punkte gab es für Lara Gut-Behrami. Die schwer erkältete Anwärterin auf Gesamtweltcupsieg reihte sich – auch wegen eines Fahrfehlers im Mittelteil – im 23. Rang ein, fünf Plätze vor Priska Nufer. «Es ist eine komplizierte Woche für mich... Ich probiere, nicht zu verkopfen. Wichtig ist jetzt, dass ich wieder fit werde», erklärte die Tessinerin. Sie habe versucht, ein bisschen aktiver zu fahren. Das sei ihr besonders im unteren Teil auch besser gelungen, doch habe ihr dort etwas die Energie gefehlt, so Gut-Behrami.

Im Super-G vom Sonntag stehen Gut-Behramis Chancen trotz Erkältung besser, nicht nur weil die Strecke deutlich weniger lang ist. Dreimal hat 30-Jährige in Lake Louise den Super-G zwischen 2013 und 2016 gewonnen.

In der Abfahrt fuhr Goggia auch bei nicht idealer Sicht und leichtem Schneefall in einer eigenen Liga. Die Frau aus Bergamo dominiert die schnellste Disziplin zurzeit ähnlich wie einst Lindsey Vonn, die 2016 als letzte Fahrerin eine Abfahrt mit mehr als anderthalb Sekunden Vorsprung gewonnen hatte. Doppelsiege in Lake Louise sind indes keine Seltenheit. Die Tessinerin Michela Figini war 1989 die erste, 32 Jahre später ist Goggia bereits die Dreizehnte.