Während Wendy Holdener im zweiten Lauf alles riskiert und Plätze gut macht, gibt Michelle Gisin ihre gute Ausgangslage aus der Hand. Am Ende stehen aber beide nicht auf dem Treppchen.
Zweimal standen beim Slalom-Auftakt der Frauen die selben drei Fahrerinnen in der gleichen Reihenfolge auf dem Podest. Wie am Samstag setzte sich die slowakische Gesamtweltcupsiegerin der letzten Saison Vlhova vor der Amerikanerin Mikaela Shiffrin und der Deutschen Lena Dürr durch, die ihre beiden ersten Podestplätze in den klassischen Disziplinen realisierte.
Holdener machte im zweiten Durchgang dank der drittbesten Laufzeit fünf Positionen gut. Zum Podest fehlten ihr 19 Hundertstel. Die Schwyzerin gab in Levi ihren verspäteten Saison-Einstand, nachdem sie sich in der Vorbereitung bei einem Malheur im Krafttraining Brüche in beiden Händen zugezogen hatte. Sie fuhr mit fixierenden Spezialschienen an den Handgelenken und zeigte sich durchaus zufrieden mit den Rängen 4 und 7. «Es geht in die richtige Richtung», befand sie im SRF-Interview.
Gisin, die im Sommer am Pfeifferschen Drüsenfieber litt, lag nach dem ersten Lauf als Dritte auf Podestkurs. Wiederum liess sich die Engelbergerin aber am Nachmittag mitunter von Holdener überholen. Camille Rast, die dritte Schweizerin im zweiten Lauf, klassierte sich im 26. Rang.
Im Kampf um den Sieg profitierte Vlhova auch im zweiten Rennen des Wochenendes davon, dass Shiffrin keine fehlerfreien Läufe ins Ziel brachte. Trotz eines zeitraubenden Fehlers im zweiten Durchgang verteidigte Shiffrin dennoch ihren 2. Platz. Während Vlhova zum fünften Mal ein Rentier für den Sieg in Levi ergatterte, hält Shiffrin weiter bei 45 Weltcup-Siegen im Slalom. Weiterhin trennt sie ein Erfolg von Ingemar Stenmarks Bestmarke. Der Schwede triumphierte im Riesenslalom zwischen 1975 und 1989 46-mal.
Im Weltcup der Frauen geht es in einer Woche mit einem Riesenslalom und einem Slalom in Killington (USA) weiter. Danach stehen Anfang Dezember die ersten Speedrennen in Lake Louise auf dem Programm.