An Lara Gut-Behrami führt im Moment kein Weg vorbei. Innert 24 Stunden fährt die Tessinerin in Val di Fassa zum Abfahrts-Double, Hoffnungen auf den Gewinn des Gesamtweltcups macht sie sich aber nicht wirklich.
Auch in der zweiten Abfahrt am Samstag ist gegen Lara Gut-Behrami kein Kraut gewachsen. In überlegener Manier fährt sie zu ihrem 32. Triumph im Weltcup, einzig Teamkollegin Corinne Suter kann einigermassen mithalten. «Lara ist heute sicher erneut stark gefahren, sie hat einen sehr guten Lauf und fährt brutal stark», anerkennt Suter, die mit Platz zwei den Schweizer Doppelsieg perfekt macht.
Vor allem im Mittelteil fährt Gut-Behrami die Differenz gegenüber der restlichen Konkurrenz heraus. «Die Sicht war anders, der Schnee war anders. Ich konnte mit dem Ski etwas tiefer in den Schnee gehen. Und im mittleren Teil ist es mir gelungen, deutlich sauberer zu fahren als gestern», analysiert sie im Interview mit «SRF». Im untersten Teil dagegen habe sie im Vergleich viel Zeit verloren.
«Die anderen haben fast doppelt so viele Rennen»
Mit dem realisierten Abfahrts-Double lässt Gut-Behrami die grosse Erika Hess in Sachen Weltcup-Siegen hinter sich, in der ewigen Rangliste ist sie hinter Vreni Schneider (55 Siege) bereits die Nummer zwei der Schweiz. Zudem baut sie die am Freitag übernommene Führung im Gesamtweltcup weiter aus.
Hoffnungen auf den Gewinn der grossen Kristallkugel macht sich die Tessinerin aber nichtsdestotrotz keine. «Naja. Wenn man schaut: Ich habe noch fünf Rennen, die anderen haben fast doppelt so viele. Von dem her glaube ich, es ist eher unrealistisch», sagt sie darauf angesprochen. Ohnehin liege der Fokus nicht auf solchen Dingen, wenn man am Start stehe.
Viel wichtiger erscheint für die 29-Jährige die wiedergewonnene Freude am Skifahren. «Wir sind alles andere als frisch im Moment. Aber wenn ich fahre, erhole ich mich am meisten. Ich fühle mich frei und locker, das macht extrem Spass.»