12. Weltcupsieg Beat Feuz bleibt der Herr über die «Birds of Prey»

sda

7.12.2019

Beat Feuz bleibt der Herr über die «Birds of Prey». Der Emmentaler wiederholt in der Weltcup-Abfahrt in Beaver Creek, Colorado, seinen Vorjahressieg.

Ein ganzes Jahr musste sich Beat Feuz gedulden, bis er das Dutzend an Weltcup-Siegen komplettieren konnte. Damals hatte er endlich in Beaver Creek triumphiert, nachdem er in den Jahren zuvor dreimal Zweiter geworden war. Umso überzeugender beendete er am Samstag seine Durststrecke.

41 Hundertstel Vorsprung wies Feuz am Ende auf die gemeinsamen Zweitklassierten auf, den Österreicher Vincent Kriechmayr und den Franzosen Johan Clarey. Es war eine sehr grosse Differenz in einem Rennen, das wegen starkem Wind im obersten, flachen Teil auf einer verkürzten Piste ausgetragen wurde und in dem sich die Fahrzeit damit um eine knappe halbe Minute verringerte. Wie überlegen der Schweizer war, zeigt ein genaueres Studium der Rangliste. In etwa der gleichen Marge waren hinter Feuz nicht weniger als elf Fahrer klassiert.



Im Mittelteil eine Klasse für sich

Den grossen Unterschied schuf Feuz ab der ersten Zwischenzeit. Von da weg war er eine Klasse für sich, wo da weg gab es für den Berner kein Halten mehr. Da fuhr er seine eigene Linie, wie von einer imaginären Markierung geleitet, und setzte das auf perfekte Weise um, was er sich vorgenommen hatte. Deshalb stellt sich zurecht die Frage: Wie macht er das nur? «Natürlich lege ich mir bei der Besichtigung einen Grundplan zurecht», startet Feuz mit seinem Erklärungsversuch. «Da helfen mir natürlich auch die Fahrten aus den vorangegangenen Jahren, in denen ich in jenen Passagen ebenfalls schnell gewesen bin. Das gibt ein gewisses Vertrauen, in mich selber und auch in das Material.»

Feuz trug die Startnummer 9. Vor ihm waren von seinen am höchsten eingestuften Konkurrenten Kriechmayr und Aleksander Kilde im Ziel. Der Norweger fand sich in der Schlussrangliste auf Platz 7 wieder. Seines Sieges konnte und wollte sich Feuz nach seiner Zielankunft deshalb nicht sicher sein – seiner extrem gelungenen Fahrt und seines deutlichen Vorsprungs zum Trotz. «Dass meine Bestzeit Bestand haben wird, konnte ich nur hoffen. Auf jeden Fall war ich mit meiner Leistung zufrieden.»

Die hohe Konstanz

Der zwölfte Weltcup-Sieg ist der vorerst letzte Eintrag in einer Bilanz, die in den vergangenen 24 Monaten beeindruckende Ausmasse angenommen hat und von einer Konstanz auf unglaublich hohem Niveau zeugt. Fünf der in diesem Zeitraum ausgetragenen 19 Abfahrten hat Feuz gewonnen, sechs Mal hat er sich Zweiter, viermal als Dritter klassiert. Die ersten sechs Plätze hat er nur einmal verpasst – vor zwei Jahren als Achter in Val Gardena.

Hinter Feuz klaffte in der zweiten Abfahrt der Saison auch aus Schweizer Sicht eine Lücke. Mauro Caviezel, der im letzten Jahr den Schweizer Doppelsieg im WM-Ort von 1989, 1999 und 2015 perfekt gemacht hatte, musste sich mit Platz 14 bescheiden, drei Ränge vor Carlo Janka, der im obersten Abschnitt knapp drei Zehntel schneller war als Feuz, dann aber nicht mehr mitzuhalten vermochte. Dem Obersaxer blieb über die Leistung des entfesselten Teamkollegen nur das grosse Staunen. Wie allen anderen auch.

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