Der Einzel-Wettkampf endet für die Schweizer Springreiter mit einer grossen Enttäuschung. Der Mitfavorit Martin Fuchs im Sattel von Clooney vergibt die mögliche Medaille am zweitletzten Hindernis.
Nach dem Nuller-Ritt in der Qualifikation sah es für Fuchs auch im Final der besten 30 lange Zeit gut aus. Nach dem Steilsprung landete er aber etwas kurz, die Distanz zum nächsten Hindernis stimmte nicht mehr. «Ich sah die langen fünf Galoppsprünge nicht und entschied mich für deren sechs. Es war der falsche Entscheid», sagte der frustrierte Zürcher. Der Schimmel kam zu dicht an den Oxer heran und liess eine Stange in den Sand fallen.
Das Versehen am letzten Hindernis, das die Endabrechnung auf acht Strafpunkte erhöhte, war ein Folgefehler. Der Europameister ritt noch «kopflos voran», um eine möglichst gute Zeit herauszuholen. Theoretisch bestand noch die Möglichkeit, dass im sehr fordernden Parcours sogar ein Abwurf einen nicht von den Podestplätzen verdrängt. Letztlich zogen aber sechs Paare ins Stechen ein.
Beat Mändli musste im Sattel von Dsarie drei Fehler hinnehmen. Danach entschied der Routinier, den Parcours vorzeitig zu verlassen. Steve Guerdat war schon am Dienstag in der Qualifikation hängen geblieben.
Olympiasieger Maher liess sich von Mändli ausbilden
Einzel-Olympiasieger wurde im Stechen der Brite Ben Maher mit dem Wallach Explosion, vor dem Schweden Peder Fredricson auf All In und dem Niederländer Maikel van der Vleuten mit Beauville. Alle sechs Paare blieben im Stechen erneut fehlerlos, der Sieger wurde über die Zeit ermittelt. Der Vorsprung von Maher auf Fredricson betrug 17 Hundertstel. Bereits in Rio 2016 war der Schwede auf All In Zweiter geworden.
Einer der ersten Gratulanten des 38-jährigen Briten dürfte Beat Mändli gewesen sein. Maher kam als 19-Jähriger zu Ausbildungszwecken in den Stall des Schaffhausers. «Beat brachte mich in dieser Zeit nicht nur reiterlich weiter und auf ein höheres Level. Er war es auch, der mir das Stall- und Pferde-Management beibrachte», sagte er einst in einem Interview mit der «PferdeWoche».