«En Seich» Irritierender Zwischenruf bringt Schweizer Bahnvierer aus dem Tritt

Luca Betschart

3.8.2021

Das Schweizer Quartett bleibt in der Teamverfolgung trotz Schweizer Rekord ohne Chance auf eine Medaille.
Das Schweizer Quartett bleibt in der Teamverfolgung trotz Schweizer Rekord ohne Chance auf eine Medaille.
Bild: Keystone

Der Schweizer Bahnvierer steigert sich nach der Qualifikation markant und stellt einen neuen Landesrekord auf – obwohl ein Zwischenruf das Quartett zwischenzeitlich ausbremst.

L. Betschart

Im Vergleich zur Qualifikation konnte sich das neu besetzte Schweizer Team klar steigern. Der angeschlagene Mauro Schmid überliess seinen Platz für die erste Runde der Teamverfolgung Valère Thiébaud, zudem wurde Robin Froidevaux von Théry Schir als Starter ersetzt. Das formierte Quartett stellte in 3:49,11 Minuten gar einen neuen Landesrekord auf. Nichtsdestotrotz blieb man im Direktduell mit Australien chancenlos.



An den beiden Wechseln in der Formation habe das aber nicht gelegen. «Wir wären auch mit den Leuten von gestern nicht schneller gefahren», macht Stefan Bissegger nach dem Rennen klar und fügt an: «Wir haben bewiesen, dass wir hierhin gehören.» Restlos zufrieden ist man im Schweizer Team aber dennoch nicht – aus gutem Grund.

Offenbar werden Bissegger und Co. nämlich ein irritierender Zwischenruf kurzzeitig aus dem Konzept gebracht: «Es war kein optimaler Lauf. Als ich zu meiner zweiten Ablösung kam, rief jemand zweimal ‹Ho› – das ist bei uns das Zeichen, langsamer zu fahren.» Erst später habe sich herausgestellt, dass der Ruf gar nicht von einem Teammitglied, sondern von aussen gekommen sei. «Das isch scho chli en Seich», ärgert sich der 22-Jährige im Interview mit SRF in Schweizerdeutsch und fügt an: «Es ist einfach mega schade, dass wir dadurch noch ein bisschen langsamer waren. Da haben wir vielleicht wieder eine halbe Sekunde verloren.»

Drama um dänisches Team

Am Mittwoch geht es für die Schweizer in einem Duell noch um den 7. oder 8. Platz, der Gegner bleibt allerdings für lange Zeit unklar. Grund dafür ist ein Vorfall im letzten Heat des Halbfinals: Der Däne Frederik Madsen fuhr im Duell mit Grossbritannien zu einem abgehängten Gegner auf, ohne dies zu realisieren. Nach einer Berührung stürzten beide Fahrer, beide Teams konnten das Rennen daraufhin nicht beenden.

Nach langer Bedenkzeit bestimmt die Jury schliesslich Dänemark zum Sieger. Im Final warten die starken Italiener, die in ihrem Lauf in 3:42,307 Minuten einen neuen Weltrekord aufstellen. Grossbritannien bleibt nur der Kampf um Platz 7 gegen die Schweiz.