Findet Sebastian Vettel doch noch ein Formel-1-Cockpit für 2021? Mit dem künftigen Werksteam von Aston Martin könnte es sogar Siegchancen geben. Es bleiben jedoch viele Fragezeichen für den Deutschen.
Auf der Suche nach einem neuen Formel-1-Cockpit könnte ein Wechsel von Sebastian Vettel zum Team Racing Point zur Option werden. Die Führung des Rennstalls, der von 2021 an als Werksteam des britischen Autobauers Aston Martin antritt, steht laut «Bild» bereits in Verhandlungen mit dem 33-Jährigen. Vettel muss die Scuderia Ferrari Ende 2020 nach sechs Jahren wohl ohne den erhofften WM-Titel verlassen. Der Vertrag des viermaligen Weltmeisters bei den Italienern wurde nicht verlängert.
Bei den Topteams Mercedes und Red Bull wird es nächstes Jahr keinen Platz für den Deutschen geben, das machten beide Rennställe in den vergangenen Tagen mit Nachdruck deutlich. Viele andere Varianten gibt es nicht mehr – Racing Point dürfte die letzte realistische sein. Zuletzt wurde Vettel auf das Projekt angesprochen, er hatte sich lobend über die Entwicklung geäussert.
Die beiden aktuellen Fahrer Sergio Perez aus Mexiko und der Kanadier Lance Stroll haben noch gültige Verträge fürs kommende Jahr beim aktuellen Team Racing Point. Einer von ihnen ist auch noch der Sohn des milliardenschweren Mitbesitzers. Das britische Boulevardblatt «The Sun» schrieb aber, dass der steinreiche Lawrence Stroll Vettel als Kollegen für seinen Sohn haben wolle. Im Vertrag von Perez soll eine Abfindungsklausel – in Höhe eines hohen einstelligen Millionenbetrags – enthalten sein, die bis 31. Juli gezogen werden kann.
Vettel hält sich bedeckt – Wechsel schon fix?
«Meine Zukunft ist weiterhin offen. Es ist noch gar nichts entschieden», sagte Vettel zu «Sport1» zu den Gerüchten. «Auch ein Jahr Pause, vieles ist noch möglich.» Vettel betonte, dass es ihm nicht ums Geld gehe und er weiter fahren wolle.
Racing Point hat eine enge technische Kooperation mit dem Weltmeister-Team Mercedes. So klangvoll der Name Aston Martin vor allem für Fans von James Bond ist – die Lizenz zum Siegen hat er mit dem Wagen auch nicht, selbst wenn das aktuelle Auto von Racing Point zumindest deutlich besser ist als Vettels Ferrari.
Doch seine Rolle bei Aston Martin, wo ein Teamkollege wartet, der von seinem Vater protegiert wird, wäre wohl nicht die einfachste. Nach der Zeit bei Ferrari mit dem unrühmlichen Ende wird Vettel vor allem eines wollen: Ein Umfeld, in dem er wieder seine Bestleistung abrufen kann.
Der ehemalige Ferrari-Pilot Gerhard Berger glaubt daran, dass Vettel seine Laufbahn noch nicht beendet und 2021 den Wechsel vollzieht, wie er in der ServusTV-Sendung «Sport & Talk» meinte. «So wie im Fahrerlager hinter der Hand diskutiert wird, ist das Thema wahrscheinlich schon gelaufen.»
Die 60-jährige Formel-1-Legende ist davon überzeugt, dass Vettel mit seiner Erfahrung und seinem Ehrgeiz Racing Point zu einem Siegerteam machen könnte. «Es könnte für ihn die einzige Alternative sein, mit der er auch Rennen gewinnen kann», so Berger vor dem dritten Saisonrennen am Sonntag auf dem Hungaroring bei Budapest.