Basel spielt europäisch «Wenn sie zweimal so in den Nachthimmel schiessen, nehmen wir das gerne»

lbe

27.8.2021

Der Moment der Erleichterung: Basler Jubel nach dem letzten Elfmeter von Arthur Cabral.
Der Moment der Erleichterung: Basler Jubel nach dem letzten Elfmeter von Arthur Cabral.
Bild: Keystone

Gegen Hammarby wankt der FC Basel kurz vor der sichergestellten Qualifikation bedenklich, am Ende schaffen die Bebbi den Sprung in die Conference League über das Penaltyschiessen. Die Erleichterung ist gross.

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Besonders nach dem Seitenwechsel kommt in der Tele2 Arena in Stockholm so richtig Stimmung auf. Nach einer kontrollierten ersten Halbzeit kehrt Hammarby wie die Feuerwehr aus den Katakomben zurück und macht den Rückstand aus dem Hinspiel mit zwei Toren bis zur 54. Minute weg. «Es war klar, dass es in diesem Stadion mit dieser Stimmung schwierig wird», sagt Fabian Frei später im Interview mit «SRF». «Ich will mir gar nicht vorstellen, wie laut es ist, wenn es ausverkauft ist.»



Man habe in der ersten Halbzeit eigentlich wenig zugelassen, sei dann aber zwischenzeitlich arg unter Druck geraten, sagt Frei. Er betont aber: «Angst hatte ich nicht. Wenn man sieht wie die Tore passierten, die waren jetzt nicht so gut herausgespielt. (...) Nach dem 2:0 haben sie auch langsam begonnen zu überlegen, dass sie relativ nahe dran sind an der Sensation.»

Zudem habe eine taktische Anpassung aufseiten der Basler in dieser Phase die Wende gebracht. «Wir kamen wieder besser rein, haben eine super Umstellung gemacht», verrät Frei und lobt seinen Trainer: «Wir sind zurück auf die Viererkette, was uns in den letzten Wochen auszeichnete. Das war sicher ein guter Griff.» Auch dies habe am Ende den Unterschied gemacht.

Rahmen erklärt taktische Anpassung

Rahmen selbst erklärt, es sei vor allem darum gegangen, etwas zu verändern. «Denn die erste Halbzeit funktionierte eigentlich gut mit der Dreierkette. Aber als wir in Rückstand gerieten, wollte ich der Mannschaft einen Impuls geben. Das ist gut aufgegangen», so der 52-Jährige. «Wir haben wieder ins Spiel zurückgefunden, dafür muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben den Faden nicht mehr verloren.»

Im Penaltyschiessen kommt dann etwas Hilfe vom schwedischen Gegner, der gleich die ersten beiden Versuche in den Sand setzt. «Es ist ziemlich Glückssache. Aber wenn sie zweimal so in den Nachthimmel schiessen, nehmen wir das gerne», sagt Frei, der die Wichtigkeit der Qualifikation für die Conference League herausstreicht. «Finanziell bin ich zwar nicht zuständig, aber ich kann mir vorstellen, dass das sehr wichtig war.» Genau wie für sich und die Mannschaft: «Wir sind wirklich gut gestartet in die Saison. Wenn wir heute hier rausgeflogen wären, wäre das sicher ein Knacks in unseren Lauf gewesen.»

Die knappe Zeit bis zum nächsten Topspiel

Nichtsdestotrotz ist die Zusatzschicht für den FCB mit Blick auf das anstehende Topspiel in der Super League gegen YB (Sonntag, 16:30 Uhr live auf «blue Sport») natürlich nicht optimal. Für Patrick Rahmen muss der energieraubende Effort aber auch nicht zwingend ein Nachteil sein. «Es gibt auch viel Moral mit. Wir konnten uns belohnen und bestätigen, dass wir als Team gut unterwegs sind. Klar ist die Regenerationszeit jetzt kurz, YB hat da sicher einen Vorteil», gibt er zu. Dennoch kündigt er an, seine Mannschaft werde auch am Sonntag bereit sein.