Begehrtes FCB-Juwel Serbien will der Nati Males wegschnappen – Kuzmanovic: «Das würde passen»

Von Jan Arnet und Patrick Lämmle

23.3.2023

Darian Males gehört beim FC Basel in dieser Saison zu den Leistungsträgern.
Darian Males gehört beim FC Basel in dieser Saison zu den Leistungsträgern.
Bild: Keystone

Der Nati droht der Verlust eines grossen Offensivtalents. Offenbar ist der serbische Fussballverband heiss auf Darian Males. Für Zdravko Kuzmanovic würde das passen. Der SFV sitzt aber wohl noch am längeren Hebel.

Von Jan Arnet und Patrick Lämmle

Die serbische Zeitung «Kurir» schreibt schon von einer «Bombe». Sie will herausgefunden haben, dass der serbische Fussballverband drauf und dran ist, Darian Males vom SFV abzuwerben. Demnach sei der Flügelstürmer des FC Basel auch schon von Stevan Stojanovic, dem Sportdirektor der Serben, gescoutet worden. Nationaltrainer Dragan Stojkovic hofft, dass sich der U21-Nati-Spieler für einen Nationenwechsel entscheidet. Der «Kurir» ist derweil schon sehr optimistisch: «Ein Fussballer für die Zukunft Serbiens.»

Erst kürzlich schafften es die Serben mehrmals, Spieler an Land zu ziehen, die nicht in Serbien aufgewachsen sind. Den deutschen Udinese-Profi Lazar Samardzic etwa, welcher sämtliche Nachwuchsstufen des DFB durchlaufen hatte. Oder Mile Svilar von der AS Roma, der in Belgien aufgewachsen ist und von der U15 bis in die U21 für Belgien spielte.

Darian Males soll nun der Nächste sein. Auch er spielt seit Jahren für die Nachwuchsauswahl der Schweiz und steht im aktuellen Kader der U21-Nati. Auf ein Aufgebot von Murat Yakin wartet der 21-Jährige allerdings noch. Dieses hätte er sich aber durchaus verdient: Males gehört in dieser Saison zu den wichtigsten Spielern beim FC Basel, er hat in 33 Pflichtspielen neun Tore geschossen und zehn weitere vorbereitet.

Kuzmanovic: «Es würde für beide Seiten passen»

Doch wie realistisch ist es, dass sich der Luzerner, dessen Eltern aus Serbien stammen, für einen Nationenwechsel entscheidet? blue Sport hat bei Zdravko Kuzmanovic nachgefragt, der einst in derselben Situation war wie Males und sich schliesslich für Serbien und gegen die Schweiz entschied.

«Wenn er das Gefühl hat, dass es das Richtige ist, dann muss er für Serbien spielen. Wenn er mehr Wertschätzung kriegt, soll er das auch machen», sagt Kuzmanovic zu blue Sport. Und weiter: «Ich denke, er würde auch zu Serbien passen. Er ist ein guter Spieler, der den Unterschied ausmachen kann und er ist auch noch jung. Also würde es auch für beide Seiten passen.»

Males hat allerdings keine Eile mit seiner Entscheidung. Die Serben konnten sich nicht für die U21-EM in diesem Sommer qualifizieren. Die Schweiz hingegen ist in Georgien und Rumänien dabei und für Males bietet sich die Gelegenheit, sich auf internationaler Bühne vor vielen Scouts zu präsentieren.

SFV hat (noch) die besseren Karten

Mit einem starken Saisonendspurt und guten Leistungen an der EM könnte sich der Offensivmann weiter für grössere Aufgaben empfehlen. Schliesslich endet sein Leihvertrag in Basel im Sommer. Wie es dann weitergeht, ist noch offen. Kehrt er zu Inter Mailand zurück, wo Males noch einen Vertrag bis 2025 hat? Zieht der FCB die Kaufoption – und verkauft ihn gleich weiter?

Darian Males wird für den FCB immer wichtiger.
Darian Males wird für den FCB immer wichtiger.
Bild: Keystone

Es folgen entscheidende Wochen für die Karriere des Youngsters. Der Entscheid, für welche Nationalmannschaft er künftig spielen will, dürfte in Males’ Prioritätenliste aktuell kaum zuoberst stehen. Zumal die Qualifikation zur EM 2024 erst jetzt beginnt und die nächste Endrunde noch 15 Monate entfernt ist.

Beim SFV ist man gewarnt, aber auch optimistisch. «Darian hat alle Nachwuchsteams der Schweizer Nati durchlaufen. Das sind Spieler, die hier aufgewachsen sind, die sich mit der Schweiz identifizieren. Es ist deshalb nachvollziehbar, dass sie für uns spielen wollen», wird Nati-Direktor Pierluigi Tami im «Blick» zitiert. Gut möglich also, dass sich Males schon bald über sein erstes A-Nati-Aufgebot freuen kann.