Am Donnerstagabend verfolgt Nati-Direktor Pierluigi Tami das EM-Quali-Spiel der Schweizer Futsal-Nati gegen Spanien. Steckt mehr dahinter oder hat er sich aus reinem Vergnügen unter die 1650 Zuschauenden in der Sporthalle Weissenstein gemischt?
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Am Donnerstagabend verliert die Schweizer Nati zum EM-Quali-Auftakt gegen Spanien klar. Es ist aus vielerlei Hinsicht ein ungleiches Duell.
- Vor Ort ist unter anderen auch Nati-Direktor Pierluigi Tami, der durchaus Gefallen findet an dieser Sportart.
- Nati-Assistenztrainer Fabio Santona, jahrelang selbst Futsal-Nationalspieler und Erstliga-Fussballer, freut sich über den Besuch Tamis und hofft, dass Futsal auch in der Ausbildung von jungen Fussballern fest verankert wird. Er ist der festen Überzeugung, dass «Futsal das beste Instrument ist, um Fussballer besser zu machen».
- Mit YB gibt es bereits einen Verein aus der Super League, der die Chancen von Futsal für junge Fussballer erkannt hat.
Die Schweizer Nati trifft zum Auftakt der EM-Qualifikation auf Spanien, die aktuelle Nummer 4 der Welt. Während die Spieler Spaniens ihr Geld als Profi-Futsaler verdienen, sind die Schweizer (Weltnummer 119) allesamt Amateure. Und so überrascht es nicht, dass das Verdikt am Ende klar zugunsten der Gäste ausfällt. Spanien, mehrfacher Europa- und Weltmeister, siegt in der Sporthalle Weissenstein in Bern vor der für Schweizer Verhältnisse sensationellen Kulisse von 1650 Fans standesgemäss mit 9:0.
Vor Ort sind einige bekannte Gesichter anzutreffen. Die langjährige Fussball-Nationaltorhüterin Gaëlle Thalmann sitzt als Fan auf der Tribüne, Reto Gertschen, Leiter Ressort Trainerausbildung beim SFV und Ende 2023 für zwei Spiele Interims-Trainer der Frauen-Nati, SFV-Präsident Dominique Blanc sowie Nati-Direktor Pierluigi Tami sind ebenfalls vor Ort. blue Sport nutzt die Gelegenheit und will von Tami wissen, weshalb er sich das Spiel anschaut. Könnte Futsal dabei helfen, die Probleme im Schweizer Nachwuchs-Fussball zu lösen? Die Antworten gibts im Video oben.
Futsal-Legende Santona über die Zusammenarbeit mit YB
Assistenz-Trainer Fabio Santona, jahrelang eine wichtige Stütze der Schweizer Nati und des Schweizer Liga-Primus Futsal Minerva, nimmt die klare Pleite sportlich. «Das Resultat ist für uns nebensächlich. Es ist für die Spieler ein Traum, gegen Spanien spielen zu dürfen. Und sie haben es trotz der klaren Niederlage von A bis Z genossen.»
Ihr Ziel sei es gewesen, die einfachen Sachen richtig zu machen und so lange wie möglich dagegenzuhalten. «Die ersten 10 bis 15 Minuten ist uns das gut gelungen, da haben wir eigentlich überperformt und die Null gehalten. «Danach kamen dann schnell die ersten drei Tore und da haben wir gewusst, es werden wohl noch ein paar weitere folgen.»
Das Minimalziel, eine zweistellige Niederlage zu verhindern, hätten sie zumindest erreicht, so Santona erleichtert. Dazu muss man wissen: Eine zweistellige Pleite wäre im Futsal gegen einen Gegner dieses Formats eher Standard denn Überraschung. Entsprechend hätten sie auch die Mannschaft vorbereitet. «Wir haben den Spielern gesagt: Nehmt dieses Spiel als Geschenk und gebt vor dieser Kulisse alles, was ihr könnt. Und dann schauen wir, was dabei herausschaut.»
Bereits am Montag steht das Auswärtsspiel gegen England auf dem Programm. Gegen die Weltnummer 82 rechnet sich der 37-Jährige, der vor gut drei Jahren als National-Spieler zurücktrat, durchaus Chancen auf einen Sieg aus. Er selbst wird allerdings nicht vor Ort sein, denn die «normale Arbeit» ruft. Als Assistenztrainer der Nati schafft man es heutzutage beim SFV nicht auf die Lohnliste, mehr als eine Tagespauschale ist da nicht drin. Auch das ein grosser Unterschied zu den Spaniern.
Futsal soll Fussballer besser machen
Mit blue Sport spricht Santona nicht nur über das Spiel gegen Spanien, sondern auch über die Chancen des Futsals für den Fussball. «Futsal ist das beste Instrument, um Fussballer besser zu machen», sagt der langjährige Nationalspieler und Erstliga-Fussballer. Das habe etwa YB erkannt, die eine Partnerschaft mit Futsal Minerva, dem Vorzeigeverein der Schweiz, pflegt. Das ganze Interview gibt es im Video unten.