Christian Gross soll Schalke 04 vor dem Abstieg retten. Erst im Sommer hat sich der Zürcher Trainer zur Ruhe gesetzt, jetzt will er es offenbar nochmals wissen und das Unmögliche möglich machen.
Im «Sportpanorama» von SRF hat Christian Gross diesen Sommer gesagt, es wäre grundsätzlich an der Zeit, mit dem Coaching aufzuhören. Eine eventuelle Rückkehr wollte der 66-Jährige jedoch nicht ganz ausschliessen: «Man sagt ja salopp: ‹Sag niemals nie.› Vielleicht muss ich mich an das halten.»
Jetzt soll es wieder so weit sein: Gross kehrt nach «Bild»-Informationen zurück an die Seitenlinie und wird Schalke 04 im Abstiegskampf unterstützen. Der Klub aus Gelsenkirchen hat die Verpflichtung seines neuen Trainers noch nicht bestätigt. Gross soll jedoch schon am Sonntag das erste Training leiten. Sein Vertrag läuft bis Ende Saison – ohne Verlängerungsklausel. Der Zürcher soll ein geringes Grundgehalt erhalten. Wenn er den Ligaerhalt aber schafft, wird Gross vergoldet. Wie «Kicker» schreibt, liegt die Nichtabstiegsprämie im siebenstelligen Bereich.
Viel Zeit zum Eingewöhnen bleibt ihm auf Schalke nicht. Am 2. Januar geht es bei Hertha BSC schon wieder in der Bundesliga weiter. Seit 29 Spielen sind die Schalker in Deutschlands Fussballoberhaus sieglos. Der Negativrekord von Tasmania Berlin ist nur noch zwei Partien entfernt.
Gross' zweites Bundesliga-Abenteuer
Sein bisher einziges Bundesliga-Engagement hatte Gross von 2009 bis 2010 für zehn Monate beim VfB Stuttgart. Die Schwaben steuerte er damals aus der Abstiegszone bis in die Europa League, musste dann aber nach einem Fehlstart in die neue Saison gehen.
In Stuttgart lernte Gross auch Jochen Schneider, den aktuellen Sportchef der Schalker, kennen. Für Schneider ist der Schweizer der Wunschkandidat, nachdem er zuletzt mit der Verpflichtung von Manuel Baum als Nachfolger von David Wagner danebengelegen hatte. Sollte nun auch Gross als Nothelfer scheitern, ist wohl auch der Sportvorstand kaum mehr zu halten.
Ist er der richtige Mann für Schalke 04? Gross war zuletzt vor acht Jahren bei den Young Boys im europäischen Fussball als Trainer beschäftigt. Bis 2020 war Gross in Ägypten (Zamalek) und Saudi-Arabien (Al-Ahli) tätig. Die grössten Erfolge feierte er mit dem FC Basel, den er zwischen 2002 und 2008 je viermal zum Meister- und Cuptitel führte.