Im Estadio Santiago Bernabéu richten sich am Dienstagabend beim Spitzenspiel zwischen Real Madrid und Paris Saint-Germain (Teleclub live) alle Augen auf Kylian Mbappé.
Es würde nicht überraschen, ginge bei einem Treffer des jungen Franzosen ein anerkennendes Raunen durch das Publikum – so gross ist die Sehnsucht in Madrid nach einem neuen Superstar. Und in der Hauptstadt Spaniens hat man sich längst festgelegt, wer das sein soll.
Zinédine Zidane hält sich an der Pressekonferenz am Montag bezüglich Mbappé alles andere als bedeckt. «Ich bin in ihn verliebt», gesteht der 47-Jährige und bringt damit natürlich eine mediale Lawine ins Rollen. Keiner der versammelten Journalisten will noch irgendetwas über das bevorstehende Spiel wissen. Es geht nur noch um die Frage, ob der 20-Jährige bei seinem übernächsten Auftritt im Bernabéu bereits ein weisses Trikot trägt.
Selbstverständlich provoziert Zidane mit seiner Aussage bewusst. Die mediale Umgarnung ist das erste Kapitel im Transfer-Lehrbuch der meisten Top-Klubs. Und was gäbe es für einen besseren Zeitpunkt als kurz vor dem Bewerbungsgespräch auf dem Rasen? Das heisst aber noch lange nicht, dass es dann auch immer klappt.
Die falsche Ehe?
«Manchmal ist das so. Wenn man jemanden nicht haben kann, dann will man diese Person unbedingt», schmunzelt Thomas Tuchel, der bei seiner öffentlichen Befragung natürlich sofort auf die Aussagen seines Kontrahenten aufmerksam gemacht wird.
Und trotzdem scheint es, als wäre Mbappé in Paris die falsche Ehe eingegangen. Das mag verrückt wirken, schliesslich spielt der in Bondy aufgewachsene Angreifer praktisch in seiner Heimatstadt. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass er als kleiner Junge davon träumte, irgendwann im Bernabéu zu spielen. Und am Dienstagabend werden sie ihn dort fast schon wie einen ihrer Eigenen empfangen.