Bayern München Hoeness: «Ich empfehle Boateng, den Verein zu verlassen»

dpa

27.5.2019

Bayern-Präsident Uli Hoeness sieht die Zukunft von Jerome Boateng nicht in München.
Bayern-Präsident Uli Hoeness sieht die Zukunft von Jerome Boateng nicht in München.
Bilder: Keystone

Die Zeit von Jérôme Boateng beim FC Bayern neigt sich dem Ende entgegen. Der Weltmeister von 2014 ist unzufrieden. Hoeness empfiehlt ihm einen Wechsel, Rummenigge signalisiert Verhandlungsbereitschaft.

Der FC Bayern München und Jérôme Boateng werden wohl bald getrennte Wege gehen. Bei den Feierlichkeiten zum Gewinn des zwölften Doubles des deutschen Rekordmeisters riet Präsident Uli Hoeness dem unzufriedenen Innenverteidiger am Sonntag trotz des bis ins Jahr 2021 laufenden Vertrages zu einem vorzeitigen Wechsel. «Im Moment wirkt er wie ein Fremdkörper. Ich würde ihm als Freund empfehlen, sich einen neuen Verein zu suchen», sagte Hoeness.

Boateng, der im vergangenen Jahr fast bei Paris Saint-Germain gelandet wäre, spielt seit 2011 für den FC Bayern. Mit seiner Rolle als Ergänzungsspieler unter Trainer Niko Kovac ist der 30-Jährige äusserst unzufrieden. «Ich glaube, für ihn wäre es vielleicht besser, wenn er mal eine andere Luft geniessen würde. Ich würde ihm raten, den FC Bayern zu verlassen», sagte Hoeness in München deutlich.

Boateng hat wohl schon abgeschlossen

Die euphorischen Jubelszenen der Bayern-Profis mit dem DFB-Pokal am Samstagabend in der Fankurve des Berliner Olympiastadions hatte Boateng ausgelassen. Der Verteidiger verdrückte sich nach dem 3:0 im Endspiel gegen RB Leipzig rasch in die Katakomben. Damit gab er ein weiteres Signal, dass seine Zeit beim FC Bayern zu Ende geht.

Ob Boateng den Verein verlasse, könne er nicht seriös voraussagen, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Sonntag. «Wenn
er sich für eine Luftveränderung entscheiden sollte, findet man eine seriöse und faire Lösung.»

Innerlich hat Boateng wohl mit dem FC Bayern abgeschlossen. Schon die Meisterfeier der Kollegen vor einer Woche hatte er im Stadion kickenderweise mit seinen Töchtern am Rande miterlebt. Bei der internen Party fehlte er anschliessend entschuldigt. Viel deutlicher, als es der Innenverteidiger in Berlin tat, kann man dem Arbeitgeber nicht mitteilen, dass man keine Lust mehr auf ihn hat. Den Eindruck vermittelten auch die TV-Bilder, die den 30-Jährigen mit verschränkten Armen und teilnahmsloser Miene auf der Bank zeigten.

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