Bundesliga Favre will nicht über Bayern reden: «Das ist die beste Mannschaft der Welt»

SB10/dpa

20.9.2020

Lucien Favre darf mit seinem Team einen gelungen Einstand in der Bundesliga feiern.
Lucien Favre darf mit seinem Team einen gelungen Einstand in der Bundesliga feiern.
Bild: Keystone

Borussia Dortmund siegt gegen Gladbach klar mit 3:0, doch Trainer Lucien Favre will nichts von einem Angriff auf Triple-Sieger Bayern München wissen. Ob es mit ihm und dem BVB weitergeht, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

«Wir wollen dabei sein, die Grossen ärgern und selber ein bisschen grösser werden», hielt Gladbachs Trainer Marco Rose vor dem Spiel gegenüber «Sky» fest. Nach den 90 Minuten blieb es beim Ärgern –  Vizemeister Dortmund gewann das Topspiel am Samstagabend gegen Mönchengladbach mit 3:0. Der 17 Jahre alte Giovanni Reyna (35.) und der drei Jahre ältere Erling Haaland (54./77.) trafen für den BVB,  die sich in der Tabelle des ersten Spieltages zunächst auf Platz drei einsortierte.



«Es ist eine sehr unglückliche Niederlage für uns. 3:0 klingt natürlich deutlich. Da hast du wenig Argumente, am Ende war Dortmund, dort wo es richtig zur Sache geht, effektiver und klarer als wir. Ich fand es über zwei Halbzeiten auf Augenhöhe. Ich fühle, dass Dortmund viel effektiver gespielt hat als wir», so Rose.

Angeführt wird die Liga von Triple-Sieger Bayern München, die am Freitag gegen Schalke 04 glatt mit 8:0 gewonnen hatten. Dortmund-Coach Lucien Favre wollte nach der Partie auch nicht gleich den Rekordmeister ins Visier nehmen: «Wir sprechen nicht von Bayern. Das bringt nichts. Das ist die beste Mannschaft der Welt. Sie haben so viel Qualität überall. Wenn das jemand nicht sieht, hat er ein Problem. Dann sollte er einen anderen Job machen», so der Romand auf die Frage, ob es wichtig gewesen sei, nach der Bayern-Gala gleich selbst ein Zeichen zu setzen.



Damit dürfte der 62-Jährige auch das «Sky»-Moderatorenduo Sebastian Hellmann und Lothar Matthäus gemeint haben. Die beiden gelten nicht als grosse Favre-Anhänger und äusserten sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch über seinen «titellosen» BVB. Dafür halten sie Favre immer vor, er rede die Gegner stark – und überlasse so Bayern jeweils fast kampflos den Titel. Auch Favre-Vorgesetzter Michael Zorc kritisierte die seiner Meinung nach nicht neutrale Haltung des TV-Senders gegenüber seinem Verein.

Der BVB-Sportchef zollte wie Favre dem FC Bayern grossen Respekt Den Serienmeister an der Spitze der Bundesliga abzulösen sei «sehr schwierig», meinte der 58-Jährige. «Man muss einfach konstatieren, Bayern München – so sieht es aus – ist momentan die beste Mannschaft in Europa und damit auf der Welt.» Das heisse aber nicht, dass der BVB nicht ambitioniert sei. «Wir haben einen sehr starken Kader», sagte Zorc.

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Zorc kündigt Vertragsgespräche mit Favre an

Zu Trainer Lucien Favre, dessen Vertrag beim BVB am Ende der Saison ausläuft, habe er ein «grosses Vertrauensverhältnis», so der frühere Profi. Es gebe aber noch keinen Zeitplan für Gespräche über eine mögliche Verlängerung. «Wir werden zu gegebener Zeit miteinander sprechen», hielt Zorc fest.

Helfen könnte dem «Fussball-Professor» dabei, dass er als Talente-Entwickler gilt. Neben bereits etablierten Jungstars wie Erling Haaland und Jadon Sancho liess er gegen Gladbach mit den beiden 17-Jährigen Jude Bellingham und Giuseppe Reyna die nächsten Rohdiamanten auflaufen. «Ich trainiere gerne mit jungen Spielern, aber auch mit den erfahrenen Spielern(...). Wir haben viele junge Spieler, und das hier war nur ein Spiel. Es ist schwer, dreimal pro Woche zu spielen. Wir müssen aufpassen. Sie sind schon sehr, sehr gut. Alle Mannschaften brauchen eine Mischung. Du kannst nicht nur mit jungen oder erfahrenen spielen», erläutert Favre.

Auch Abwehrchef Mats Hummels zeige sich nach dem Spiel optimistisch: «Die Mischung aus verschiedenen Typen, die Altersstruktur, was Trainingsarbeit und Professionalität, da haben wir eine sehr gute Balance im Kader und viele Stärken, die wir auf den Platz bringen können. Wir haben einen Haufen guter Fussballer. Wenn wir das in die richtige Form bringen, dann sind wir eine Top-Mannschaft.»


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