Bundesliga Favre attackiert Matthäus: «Unglaublich und nicht akzeptabel»

dpa/jar

28.5.2020

Weil er eine Aussage von Lucien Favre falsch verstanden hatte, prophezeite Sky-Experte Lothar Matthäus am Dienstagabend bereits das Aus des BVB-Trainers. Nun folgt die Retourkutsche.

Lucien Favre hat Lothar Matthäus mit deutlichen Worten kritisiert. «Das ist wirklich unglaublich und für mich auch nicht akzeptabel», sagt Favre der «Bild»-Zeitung. Sky-Experte Matthäus hatte kryptische Aussagen von Favre über seine Zukunft in Dortmund nach dem 0:1 im Spitzenspiel gegen den FC Bayern so gedeutet, dass der Schweizer bald nicht mehr Trainer des BVB sein werde. Matthäus hatte auch über Niko Kovac als möglichen Nachfolger spekuliert. 



«Ich bin glücklich in Dortmund, habe einen Vertrag bis 2021 und will unbedingt auch nächste Saison auf der Bank sitzen», beteuert Favre nun wieder, nachdem er sich via Sky zuvor schon ähnlich geäussert hatte. Er habe lediglich sagen wollen, dass es am Saisonende eine Analyse geben werde.

Nach dem Spiel hatte Favre auf die Frage nach Diskussionen über seine Person gesagt: «Ich werde darüber sprechen in ein paar Wochen.» Dass in der Folge deswegen in verschiedenen Medien über seinen Abschied spekuliert wurde, kann der BVB-Coach nicht verstehen: «Mir fehlt das Verständnis für diese Interpretation meiner Aussage. Ich habe das mit keiner Silbe gesagt und erst recht nicht gemeint.»

«Lothar macht seinen Job, ich meinen»

Matthäus hatte Favre ausserdem vorgeworfen, dass Emre Can und Jadon Sancho gegen die Bayern in die Startelf gehört hätten und der Schweizer falsch aufgestellt habe. «Sorry, aber Lothar kann nicht alles wissen, was bei uns intern abläuft. Ich bin der Trainer, ich sehe meine Spieler jeden Tag», rechtfertigt sich Favre. «Er macht seinen Job, ich meinen.»

Dass über einen möglichen Rücktritt spekuliert werde, weil er auch bei Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach von selbst hinschmiss, sei keine zulässige Deutung, so Favre. «Es gibt Menschen, die mich gut kennen und wissen, was in Berlin und Gladbach wirklich vorgefallen ist», sagt er: «Aber das hat hier in Dortmund damit mal rein gar nichts zu tun. Ich wüsste wirklich keinen Grund, warum ich aufhören sollte. Ich fühle mich wohl und wertgeschätzt.» Dortmund sei «meine bisher schönste Trainer-Station», so der 62-Jährige.


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