Stimmen zum Spiel Fassnachts «Glückshormone» vor den Fans und Gerrards Frust

SDA

4.10.2019 - 00:50

Christian Fassnacht, längere Zeit verletzt gewesen, verschafft den Young Boys und den Fans nach eher schwierigen Wochen mit dem Siegestor ein Glücksgefühl. Ihnen – und auch sich selbst.

Fassnacht beschrieb sein Tor in der 93. Minute, das den 2:1-Sieg gegen die Glasgow Rangers bedeutete so: «Ich sah, dass der Ball in die Tiefe kam. Ich haute einfach drauf und sah, dass der Ball im Tor war. Dann spürte ich pure Glückshormone im Körper, eine Riesenfreude. Es war natürlich umso schöner, dass ich das direkt vor den eigenen Fans tun konnte. Es war ein unglaubliches Gefühl.»

Vorher war auch für Fassnacht im Spiel nicht alles eitel Freude gewesen: «Es war ein zähes Spiel. Vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir viele einfache Ballverluste. Es gibt Spiele, in denen man spielerisch nicht so gut ist, und dann muss man es über den Kampf probieren. Für uns war die Pause wirklich Gold wert, wir konnten uns wieder sammeln.»



Captain Fabian Lustenberger: «In den letzten Wochen ist es uns nicht gelungen, spät noch Tore zu schiessen. Jetzt haben wir es geschafft, und deshalb freuen wir uns. Das gibt uns sicher Auftrieb für die nächsten Wochen. Es war ein perfekter Europacup-Abend. Es hat grossen Spass gemacht mit dieser Kulisse. Die Fans waren immer bei uns.»

Trainer Gerardo Seoane leitet in der Medienkonferenz nach dem Match allfällige Komplimente direkt an andere weiter: «Über die Geschichte des Spiels gäbe es viel zu erzählen, aber ich möchte vor allem der Mannschaft für diesen tollen Abend danken. Für diesen Einsatz, für diese Willens- und Mentalitätsleistung. Wir kennen die Widerstände, gegen die wir im Moment kämpfen müssen. Ein grosses Dankeschön auch unseren Zuschauern, die uns in der zweiten Halbzeit unermüdlich gepusht haben. Sie haben wie wir noch daran geglaubt, dass etwas möglich ist. Die letzten fünf Minuten waren ein Wechselbad der Gefühle. Die Mannschaft, die ein bisschen glücklicher war, hat heute gewonnen.»

Gerrard: «Fussball ist manchmal grausam»

Rangers-Trainer Steven Gerrard: «Fussball ist manchmal grausam. Wir müssen die Schuld auf uns nehmen, wir haben den Young Boys den Sieg heute geschenkt. Unsere Spieler hielten sich gut an unseren taktischen Plan. Aber wir haben sie nach unserer Führung wieder ins Spiel kommen lassen.» Der legendäre frühere Spieler des FC Liverpool regte sich an der Medienkonferenz über zwei Dinge auf. Über die Strafraum-Szene in der 47. Minute, in der die Rangers nach einem Foul von Ulisses Garcia seiner Meinung nach einen Penalty hätten zugesprochen bekommen müssen. Und über die Tatsache, dass der bereits verwarnte YB-Innenverteidiger Frederik Sörensen nach einem weiteren Foul nicht mit Gelb-rot vom Platz gestellt wurde.

Beim Siegestor der Berner hätten sich seine Spieler naiv angestellt, befand Gerrard. «Individuelle Fehler haben diese Niederlage verursacht.» Gerrard hob ausserdem die nicht alltägliche Parade von Torhüter David von Ballmoos in der 90. Minute hervor. «Es gab einfach wichtige Szenen, die gegen uns gelaufen sind.»

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