YB-Noten Hier sind die YB-Noten nach dem Sieg gegen das grosse Juventus Turin

Patrick Lämmle

13.12.2018

YB war in der Champions League definitiv nicht vom Glück verfolgt – das änderte sich am letzten Spieltag. Und so feiern die Berner einen 2:1-Sieg gegen einen der grossen Titelfavoriten, Juventus Turin. Und dies obwohl mit Captain Steve von Bergen und Miralem Sulejmani zwei wichtige Teamstützen gefehlt haben.


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Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch


Note  5

Torhüter

Marco Wölfli

Der 36-Jährige lässt unseren Puls mit seinem Dribbling gegen Mandzukic schon in der 3. Minute in die Höhe schnellen. Bis auf eine kleine Unsicherheit in der 83. Minute bleibt er ohne Fehl und Tadel. Besonders seine Intervention in der 12. Minute gegen Ronaldo ist bärenstark. Ansonsten muss er keine Glanzparaden zeigen, denn fast immer wenn es gefährlich wird, fliegt der Ball knapp am Kasten vorbei.

Marco Wölfli tanzt Mandzukic aus.
Marco Wölfli tanzt Mandzukic aus.
Bild: Keystone
Note  5+

Rechte Aussenbahn

Kevin Mbabu

In der ersten Halbzeit lässt er seine Klasse einmal aufblitzen, setzt er sich doch gleich gegen zwei Juve-Verteidiger durch und holt eine Ecke heraus. In der zweiten Halbzeit leitet er mit präzisen Flanken zwei gute Torchancen von Fassnacht, respektive Hoarau ein. Gegen Juve ist er auch in der Defensive gefordert, sensationell ist sein Tackling gegen den pfeilschnellen Brasilianer Douglas Costa zehn Minuten nach dem Seitenwechsel.


Note  4

Innenverteidiger

Mohamed Ali Camara

Der 21-Jährige ist bis in die Fingerspitzen motiviert, hat er doch im Hinspiel gegen Juve (0:3) einen rabenschwarzen Tag eingezogen. Im Rückspiel macht er das deutlich besser und lässt die Gegner von Beginn an spüren, dass er da ist. Schon in der 6. Minute wird er ermahnt, weil er Ronaldo etwas zu hart angeht. Stark ist seine Rettungsaktion in der 12. Minute – allerdings hat er den Konter, der zu dieser Chance führt, mit einem Fehlpass im Aufbauspiel selbst eingeleitet. In der 62. Minute sieht er für ein taktisches Foul die gelbe Karte. Ziemlich abgezockt für einen Mann seines Alters.


Note  4+

Innenverteidiger

Sandro Lauper

In der 15. Minute wird er von Ronaldo umkurvt und hat Glück, dass dieser im Anschluss das Tor knapp verfehlt. Ansonsten spielt er defensiv einen soliden Part und funkt immer wieder entscheidend dazwischen. Kurz vor der Pause erobert er einen Ball, zieht mutig übers halbe Feld und spielt dann einen Fehlpass. Es war nicht das beste Spiel von Lauper in der Champions League, aber auch kein schlechtes. Und vergessen wir nicht, der Junge ist erst 22 Jahre alt. Er hat auf alle Fälle das Rüstzeug, um in einer Topliga zu spielen, hoffentlich bleibt er noch eine Weile in Bern.

Sandro Lauper klärt vor Mandzukic.
Sandro Lauper klärt vor Mandzukic.
Bild: Keystone
Note  4

Innenverteidiger

Loris Benito

Eigentlich auf der Aussenseite beheimatet, spielt er aufgrund der Absenz von Innenverteidiger und Captain Steve von Bergen zentraler als gewohnt. Er macht seine Sache ordentlich, auch wenn Juve zu einigen hochkarätigen Chancen kommt. Glück hat Benito in der 87. Minute – er unterschätzt eine Flanke und in seinem Rücken kommt Ronaldo zum Kopfball, trifft aber aus nächster Nähe nur den Pfosten.


Note  3

Linke Aussenbahn

Ulisses Garcia

Vielleicht benoten wir die Verteidiger zu hart, schliesslich haben die Jungs gerade das grosse Juventus Turin geschlagen. Doch YB hat eben auch zu viele Torchancen zugelassen und hätte an einem glücklosen Tag böse untergehen können. Garcia hat mehr als einmal den Ball vertändelt und als sich ihm in der 25. Minute eine grosse Torchance eröffnet, verschiesst er kläglich. Und kurz vor der Pause tritt er mit zwei ungestümen Fouls nahe dem Sechzehner negativ in Erscheinung. Auch in der zweiten Halbzeit wirkt er mehrmals überfordert vom Tempo. Schwach auch, wie er in der heissen Schlussphase überhastet den Ball zur Ecke klärt, obschon kein Gegenspieler in seiner Nähe steht. Aber hey, auch Garcia hat erst 22 Jahre auf dem Buckel und die besten Jahre noch vor sich.


Note  5+

Defensives Mittelfeld

Djibril Sow

Er ist die Drehscheibe im Spiel der Berner, keiner spielt mehr Pässe und keiner hat eine bessere Passquote. Er ist das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive und strahlt trotz seines jungen Alters, auch Sow ist erst 21 Jahre alt, grosse Sicherheit aus. In der 91. Minute wird er aus dem Spiel genommen. Auf seine weitere Entwicklung sind wir ganz besonders gespannt, er steht möglicherweise am Anfang einer ganz grossen Karriere.


Note  5

Defensives Mittelfeld

Michel Aebischer

Der 21-Jährige hat ein bisschen Anlaufschwierigkeiten, so lässt er etwa mit einem Fehlpass in der 15. Minute eine sehr gute Konterchance im Keim ersticken. Doch mit der Führung im Rücken steigt sein Selbstvertrauen, er wird immer sicherer, traut sich etwas zu und sorgt für Stabilität im Spiel der Berner. In Abwesenheit von Sulejmani ist er auch der Mann für die Standards.


Note  6

Rechter Flügel

Moumi Ngamaleu

Bei seiner Auswechslung in der 85. Minute wird er von den Fans gefeiert. Den Applaus hat er sich redlich verdient, denn Ngamaleu, meist nur zweite Wahl, hat ein phantastisches Spiel gemacht. Er hat den Elfmeter herausgeholt, den Hoarau zum 1:0 verwandelt, und er hat auch den zweiten Treffer von Hoarau mit einem guten Zuspiel in die Tiefe eingeleitet.


Note  6

Stürmer

Guillaume Hoarau

Der 34-Jährige ist mit seinen beiden Treffern natürlich der Mann des Spiels. Beim Elfer hat er allerdings Glück, denn Szczęsny ist mit den Fingerspitzen noch am Ball. Es ist sein 100. Tor im YB-Dress, sein 101. ist dann schlichtweg Weltklasse. Er umkurvt Verteidiger-Legende Bonucci und haut den Ball eiskalt in die Maschen, unhaltbar!

Drei Minuten später setzt er auch noch zum Fallrückzieher an, doch das wäre des Guten zu viel gewesen, wenn auch dieser Ball noch den Weg ins Tor gefunden hätte. Eine andere Qualität des grossgewachsenen Stürmers: Er ist bei Standards der gegnerischen Mannschaft eine Bank. Auch gegen Juve klärt er immer wieder mit dem Kopf, alleine in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zweimal. Auch kurz nach der Pause klärt er, allerdings mit dem Fuss und ganz viel Glück, der Ball landet hinter Wölfli an der Querstange.


Note  3

Linker Flügel

Christian Fassnacht

So gut Fassnacht in der Liga auch spielt, die Champions League scheint (noch) eine Nummer zu gross für den 25-Jährigen. Lange bleibt er unsichtbar, erstmals wirklich auffallen tut er in der 63. Minute – er kommt nach einer Flanke von Mbabu freistehend zum Kopfball, doch er bringt die Kugel nicht ins Eck und so ist sie eine leichte Beute für den Schlussmann. Zugegeben, eine Aktion ist definitiv Champions-League-würdig. In der 79. Minute lässt er mit einer Pirouette à la Zidane zwei Spieler ins leere laufen. Kurz darauf wird er dann ausgewechselt.


Zu kurz für eine Benotung

Note 

Ab 81. Minute für Fassnacht

Leonardo Bertone


Note 

Ab 85. Minute für Ngamaleu

Thorsten Schick


Note 

Ab 91. Minute für Sow

Gregory Wüthrich


Der Coach hat alles richtig gemacht

Note  6

Trainer

Gerardo Seoane

Als Trainer wird man mehr als alle anderen an den Resultaten gemessen. So gesehen hat der YB-Coach an diesem Abend alles richtig gemacht. Wir haben ein mutiges YB gesehen, das den Sieg unbedingt wollte, obschon es bereits vor dem Spiel aus dem Wettbewerb ausgeschieden war. Die drei Millionen, die es für den Sieg gibt, die kann man in Bern gut gebrauchen. Und auch fürs UEFA-Nationenranking ist dieser Sieg am Ende möglicherweise Gold wert.


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