Duell gegen Herzensverein Rieder über YB-Fans: «Sie haben gesagt, dass sie mich dann auspfeifen ...»

zap/sda

11.12.2024 - 12:09

Rieder: «Die YB-Fans witzeln bereits ‹Wir pfeifen dich aus, wenn du triffst›»

Rieder: «Die YB-Fans witzeln bereits ‹Wir pfeifen dich aus, wenn du triffst›»

Für Fabian Rieder ist das Duell mit seinem langjährigen Verein YB etwas ganz Spezielles. blue Sport hat dem Stuttgart-Kicker vor diesem Highlight auf den Zahn gefühlt.

11.12.2024

Fabian Rieder trifft mit Stuttgart in der Champions League auf seinen früheren Verein YB. Bei blue Sport erklärt der Mittelfeldspieler, was ihm droht, wenn er gegen seinen Herzensverein ein Tor schiesst.

zap/sda

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Fabian Rieder spielt in der Champions League mit dem VfB Stuttgart gegen seinen Ausbildungsverein Young Boys.
  • Im Gespräch mit blue Sport erklärt Rieder, dass er sich bei der Auslosung sehr gefreut habe, dass Stuttgart auf YB trifft.
  • Rieder hat bei YB immer noch enge Freunde und erzählt, dass nach der Auslosung schon ein paar Sprüche gefallen seien.

Fabian Rieder bezeichnet die Young Boys als seinen Herzensverein. Schon mit fünf Jahren ging er mit seinem Vater Spiele der Berner schauen, 2017 wechselte er von Solothurn in den Nachwuchs von YB und debütierte am 17. Oktober 2020 gegen Servette (0:0) in der ersten Mannschaft. 2021 gewann er mit dem Team den Meistertitel und 2023 das Double. Noch heute schaut er sich, wenn immer möglich, die Partien der Young Boys an.



Bei blue Sport spricht der Mittelfeldspieler über das Duell mit seinem Heimatverein: «Wir haben die Auslosung als Mannschaft zusammen geschaut. Als das Los YB kam, bin ich aufgestanden und habe gejubelt.» Er habe damals schon den ganzen Tag allen erzählt, dass er unbedingt gegen YB spielen möchte: «Das war für mich das wichtigste Los», so Rieder.

Der 22-Jährige erklärt seine Nähe zu den Bernern: «Ich habe dort meine Ausbildung gemacht, habe auf der Geschäftsstelle gearbeitet, kenne alle Mitarbeiter, alle Spieler und ein paar sind wirklich auch sehr enge Freunde.» Viele Freunde und Verwandte werden nach Stuttgart kommen, um das Spiel zu schauen: «Das wird sicher etwas sehr Spezielles», freut sich Rieder.

Speziell wird auch das Aufeinandertreffen mit seinen ehemaligen Teamkollegen: «Wir haben immer noch eine aktive Gruppe, da habe ich sofort reingeschrieben, dass ich mich auf das Spiel freue.» Danach seien natürlich ein paar Sprüche gefallen. Rieder erzählt, dass er zudem auch ein paar Leute aus der YB-Fanszene kenne. Denen habe er gesagt, dass er sich über ein Tor freue, auch wenn es gegen YB sei: «Die haben dann gesagt, dass sie mich dann auspfeifen», erklärt Rieder und kann sich dabei ein breites Grinsen nicht verkneifen. Es sei schliesslich alles auf einer lustigen Basis gemeint. 

Kommt YB gerade recht?

Stuttgart ist in der Champions League auf Punkte angewiesen, der Tabellen-8. der Bundesliga belegt mit vier Zählern aus den ersten fünf Vorrundenspielen lediglich den 27. Platz unter den 36 Teams – 24 Mannschaften kommen weiter. Das entspricht bei weitem nicht den Ansprüchen des Vereins. Kommt da das punktelose und bisher mehrheitlich überforderte YB (Torverhältnis 2:17) gerade recht? Rieder erinnert in einer Medienrunde vor dem Spiel daran, dass auch der letzte Gegner in der Königsklasse, Roter Stern Belgrad, vor dem Spiel gegen Stuttgart null Punkte auf dem Konto hatte – die Serben gewannen 5:1. «Wir werden also definitiv niemanden unterschätzen», betont der offensive Mittelfeldspieler. Den neuen Modus befürwortet er. Es sei schön, gegen so viele verschiedene Gegner spielen zu können.

Gegen YB würde Rieder selbstredend gerne von Anfang an zum Einsatz kommen. Bisher wurde er in der Champions League fünfmal eingewechselt. In den 13 bisherigen Saisonspielen in der Bundesliga stand er sechsmal in der Startelf und gelangen ihm ein Tor sowie drei Assists.

Wie stark definiert er sich über Skorerpunkte? «Darauf muss man auf meiner Position sicherlich schauen, es wären mehr möglich gewesen. Ich muss noch ein bisschen genauer und effizienter werden», gibt er zu. «Das Wichtigste ist jedoch, dass ich in gute Situationen komme, deshalb bin ich grundsätzlich zufrieden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich treffsicherer werde.» Gerade so wichtig sei allerdings, was er mit dem Ball mache, ob er Chancen kreiere, wie er defensiv mitlaufe, ob er Räume öffne für die Mitspieler, wie er in die Zweikämpfe, ins Pressing gehe. «Das gehört definitiv ebenfalls dazu», sagt der 22-jährige Berner.

Schwierige, aber lehrreiche Zeit bei Rennes

Rieder ist an Stuttgart lediglich ausgeliehen. Als erste Station im Ausland wählte er Rennes. Beim Ligue-1-Verein lief es ihm jedoch nicht wie gewünscht, er kam in wettbewerbsübergreifend 21 Partien lediglich während 529 Minuten zum Einsatz. Er kämpfte mit Problemen am Fussgelenk, Mitte Januar 2024 zog er sich einen Mittelfussbruch zu. Zudem gab es einen Trainerwechsel.

Rieder stellt aber klar: «Es war der richtige Entscheid, zu Rennes zu wechseln.» Es sei Unvorhersehbares geschehen, mit dem müsse man als Fussballer umgehen können. Dennoch habe er in dieser Zeit viele Fortschritte erzielt. «Das konnte ich an der EM zeigen. Nun in Stuttgart wird nochmals ein anderer Fussball gespielt. Es ist für mich in meinem jungen Alter sehr gut, schon drei verschiedene Vereine in drei verschiedenen Ländern zu erleben respektive erlebt zu haben. Das kann meiner Entwicklung nur helfen.» Was konkret hat er seit dem Weggang von YB fussballerisch gelernt? «Ich habe mich überall weiterentwickelt, im technischen Bereich, in der Entscheidungsfindung, in der Dynamik.»

Zum Schritt ins Ausland sagt Rieder: «Ich verliess die ‹Wohlfühloase›. Es war schon eine grosse Veränderung.» Er sei jedoch bei beiden Teams gut aufgenommen worden und habe gute Freunde gefunden. Dass in der Bundesliga alles seziert wird, empfindet er das manchmal als mühsam? «Ehrlicherweise schaue ich nicht viel in die Medien. Mir ist wichtig, was in meinem persönlichen Umfeld gesagt wird.»

Die Leihe mit Stuttgart endet nach dieser Saison, jedoch besitzt der VfB eine Kaufoption. Rieder würde gerne längerfristig bei den Schwaben bleiben, da er sich dort rundum wohl fühlt. «Die Bundesliga passt gut zu meinem Spielstil. Es liegt nun an mir, mich aufzudrängen.» Auch wenn es gegen seinen Herzensverein ist.

Videos aus dem Ressort

Bobic: «Spycher kann auf jeden Fall auch in der Bundesliga managen»

Bobic: «Spycher kann auf jeden Fall auch in der Bundesliga managen»

Fredi Bobic ist ein grosser Fan vom heutigen YB-Boss Christoph Sypcher. Von «Wuschu» war der ehemalige Frankfurt-Sportvorstand so begeistert, dass er ihn gleich als seinen Nachfolger empfahl.

09.12.2024

Zapped: Kubi veräppelt Kilchsperger

Zapped: Kubi veräppelt Kilchsperger

Mit Schmunzel-Garantie: Kuriositäten aus der Welt von blue Sport.

20.10.2024

zap/sda