Verteidger Nedum Onuoha von Real Salt Lake erhebt schwere Vorwürfe gegen LA Galaxy-Star Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede soll ihm im Spiel mit Verletzungen gedroht haben.
Nedum Onuoha und Zlatan Ibrahimovic gerieten sich gestern in der Partie zwischen Real Salt Lake und LA Galaxy mehrmals in die Haare. In der 78. Minute erzielte der Schwede den Siegestreffer – bereits sein achtes Saisontor – und jubelte Onuoha demonstrativ ins Gesicht. Der 32-jährige Nigerianer, einst auch bei Manchester City unter Vertrag, beklagt sich nun heftig über die Respektlosigkeit des MLS-Superstars.
Er habe die Entschuldigung des 37-Jährigen in der Garderobe abgelehnt: «Hier drüben ist es nur eine Show für ihn. Viele Leute haben Angst vor ihm – aber er ist nur ein Normalsterblicher», so Onuoha. «Er war sehr arrogant (...) Das ist nicht die Art und Weise, wie man es tun sollte, besonders nicht jemand, der dazu bestimmt ist, hier und weltweit das Gesicht des Spiels zu sein.»
Auf Kamera festgehalten wurde auch eine Szene in der 60. Minute, als Ibrahimovic Onuoha unsanft umriss und im Anschluss folgerichtig eine Verwarnung kassierte.
Drohte Ibrahimovic gar?
Onuoha sagte gemäss «BBC», der ehemalige Stürmer von Manchester United habe ihn sogar bedroht: «Später hat er mir auf den Kopf geschlagen (...) Er sagte immer wieder: ‹Weisst du was? Ich werde dir wehtun. Es ist genug Zeit, ich werde es dir zeigen›.» Nach seinem Treffer soll ihn Ibrahimovic angeschrien haben: ‹Du legst dich im Spiel nicht mit mir an. Du legst dich nicht mit mir an.›»
Wie Ibrahimovic den Reportern erklärte, ging er nach Spielende in die gegnerische Garderobe: «Ich wollte ihnen nur die Hände schütteln, kein grosses Problem.»
Für Onuoha kam auch diese Aktion arrogant rüber: «Wie er hereinkam, war an sich schon fast arrogant. Er versuchte, freundlich zu sein. Aber das ist der Typ, der mich auf dem Feld foulte und mich nach dem Tor beleidigte (...) Ich glaube nicht, dass er ein guter Mensch ist, also werde ich ihm meine Hand nicht anbieten. Ich habe ihm unmissverständlich gesagt, er soll verschwinden.»
Ibrahimovic spielt die Sache herunter
Auf die Probleme mit seinem Gegenspieler angesprochen meinte Ibrahimovic: «Was auf dem Feld passiert, bleibt auf dem Feld.» Und ergänzt: «Ich fühle mich gerne lebendig. Ich mag es, wenn es zu Duellen kommt. Denn manchmal, wenn ich nicht so ins Spiel eingebunden bin, fühle ich mich nicht wirklich lebendig. Wenn ich wütend werde, fühle ich mich gut.»
Onuoha kann sich eine Replik auf diese Kommentare nicht verkneifen: «Wenn er sich so motivieren will (...)»
Eine allfällige Entschuldigung würde Onuoha nicht annehmen: «Er würde immer noch denken, dass er ein besserer Mensch ist als ich. Ich habe keine Zeit für solche Leute.»
Die beiden Streithähne treffen im September in Utah wieder aufeinander. Onuoha freut sich auf das Wiedersehen: «Als wir das letzte Mal zu Hause gegen sie gespielt haben, besiegten wir sie mit 6:2. Wenn es ähnlich herauskommt, wird es ein sehr guter Tag, mit vielen Feiern, die man ihm ins Gesicht reiben kann.»
