FC Bayern Die Nachfolge von Kovac – vier Anwärter, ein grosser Favorit

Tobias Benz

4.11.2019

Die Bayern-Bosse ziehen nach dem 1:5-Debakel in Frankfurt die Reissleine und entlassen Trainer Niko Kovac. Wer könnte nun sein Nachfolger beim deutschen Rekordmeister werden?

Der Erfolgsgarant: Massimiliano Allegri

Medienberichte in Italien nannten Allegri bereits vor der Entlassung von Niko Kovac als neuen Trainer des FC Bayern. Und eine Überlegung ist der 52-jährige Erfolgsgarant sicherlich wert.

Während seiner Zeit bei Juventus Turin gewann der Italiener in jeder der fünf Saisons den Meistertitel. Aber: Die Champions League konnte der aktuell vereinslose Taktiker nie gewinnen. Reicht das aus, um die Chefetage der Bayern zu überzeugen?



Der alte Mann: Arsène Wenger

Der 70-jährige Franzose ist seit seinem Abgang bei Arsenal im Jahr 2018 ohne Anstellung. Er wurde bereits mit etlichen Top-Teams in Verbindung gebracht, darunter Paris Saint-Germain, Manchester United oder die französische Nationalmannschaft. Allerdings kommt immer wieder die Frage auf, ob Wenger aufgrund seines fortgeschrittenen Alters überhaupt noch einmal an einer Seitenlinie stehen will. Das fragte man sich aber bei Jupp Heynckes auch schon – und wo das hinführte, weiss jeder.

In seinen über 20 Jahren beim Traditionsverein aus London wurde Wenger dreimal englischer Meister und siebenmal englischer Pokalsieger. Der alte Mann weiss also, wie man Titel holt. Das wusste aber auch Niko Kovac, immerhin schaffte der Kroate im Sommer mit den Bayern das Double. 

Nur reicht das offenbar nicht, denn als wichtig gilt in München vor allem die Champions League. Und diese konnte Wenger noch nie gewinnen. Am nächsten kam er dem Henkelpott im Jahr 2006, scheiterte jedoch im Finale an Barcelona. 

Was für ihn sprechen würde: Wenger spricht fliessend Deutsch.

Mr. Abwehrbollwerk: José Mourinho

Ebenfalls auf Jobsuche ist derzeit José Mourinho. Wie man die Champions League gewinnt, muss dem 56-Jährigen niemand erklären. Dies gelang ihm im Jahr 2004 sogar mit dem kleinen FC Porto. Und sechs Jahre später auch mit Inter Mailand. Was zudem für Mourinho spricht: Er lernt gerade Deutsch.

Ob er die Bayern in den nächsten Jahren zu ähnlichen Erfolgen führen würde, ist aber mehr als fraglich. Zuletzt enttäuschte «The Special One» aus Portugal bei Manchester United auf ganzer Linie. Mit riesigen Investitionen kaufte er sich eine Mannschaft zusammen, die vor allem von ihren grossen Namen lebte – auf dem Rasen aber komplett versagte. 

Selbst wenn es ihm gelänge, die Bayern wieder zurück auf die Erfolgsspur zu bringen, bliebe wohl ein fader Beigeschmack. Denn die Fans in der Allianz Arena sehen sich bekanntlich nicht so gerne defensiven Fussball an und mit José Mourinho stünde Mr. Abwehrbollwerk höchstpersönlich an der Seitenlinie.

Der Favorit: Erik ten Hag

Der aktuelle Ajax-Trainer war schon vor der Entlassung von Niko Kovac ein Gesprächsthema bei den Bayern und soll der heimliche Favorit von Karl-Heinz Rummenigge sein. Mit dem niederländischen Rekordmeister schaffte er letztes Jahr den sensationellen Vorstoss bis ins Halbfinale der Champions League und machte damit gleich mehrere Top-Klubs in Europa auf sich aufmerksam.

Gegenüber dem «Kicker» bestätigte der 49-Jährige bereits sein Interesse an der Rolle. «Wenn die Bayern anrufen, schliesse ich nichts aus», so der Holländer, der sogar schon einmal in München angestellt war. Zwischen 2013 und 2015 trainierte er die zweite Mannschaft des FC Bayern und kennt sich im Klub also bereits aus.

Marc Overmars, Manger von Ajax, dürfte in den nächsten Tagen alle Hände voll zu tun haben, wenn er seinen Trainer in Amsterdam halten möchte. Aber selbst Overmars gab zu: «Wenn es um die Zukunftspläne der Spieler geht, dann denken wir immer grosszügig mit. Und das gilt für den Trainer auch.»

Hört sich fast so an, als fehle nur noch die Vertragsunterschrift.

Der Unerwünschte: Ralf Rangnick

Für einige Journalisten galt der aktuelle «Head of Sport and Development Soccer» von Red Bull als heissester Anwärter auf den Trainerposten in München. Laut «tz» ist Rangnick aber aus dem Rennen. Uli Hoeness soll kategorisch gegen eine Anstellung des 61-Jährigen sein. Allerdings wird der scheidende Präsident in München bald nicht mehr das Sagen haben.

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